UNSAGBAR

Jede siebte Frau in Deutschland ist von sexualisierter Gewalt betroffen, die Dunkelziffer ist erheblich höher. Jana Baumann ist eine dieser Betroffenen: Nachdem sie im beruflichen Kontext vergewaltigt wurde, beschreibt sie in Unsagbar ihre Erfahrun-gen und ihren persönlichen Umgang damit. Ihr Buch ist Anstoß für einen dringend benötigten Diskurs über Machtmissbrauch, sexualisierte Gewalt und die juristischen Rahmenbedingungen.

Als Jana Baumann vergewaltigt wurde, ist die Tat für sie unfassbar und gleichzeitig eine Realität, mit der sie sich auseinandersetzen muss. Sie begibt sich zur Gewaltschutzambulanz in Berlin, sucht Unterstützung bei LARA Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und berät sich mit Anwältinnen. Dabei erfährt sie, womit Be-troffene sexualisierter Gewalt konfrontiert sind und wie wenig Unterstützung das Rechts- und Gesundheitssystem ihnen bietet. Sie muss lernen, mit dieser Erfahrung umzugehen und setzt sich unter anderem mit der Wirkung von struktureller Gewalt auseinander. Erst langsam be-ginnt Jana Baumann ihre Stimme zu erheben und Worte zu finden für das, was ihr geschehen ist. Gleichzeitig wirkt der Satz »Ich bin vergewaltigt worden.« immer wieder aufs Neue unsagbar.