Schwarz. Rot. Wir. Wie Vielfalt uns reicher macht
Deutschland ist vielfältig, zugleich sind Rassismus und Diskriminierung nach wie vor alltäglich. Pierrot Raschdorff legt mit "Schwarz. Rot. Wir." ein sehr persönliches Plädoyer für gelebte Vielfalt vor und hinterfragt, wie wir und zukünftige Generationen gerecht und anerkennend miteinander leben können. Seine Forderung: Wir brauchen mehr Bilder von Vielfältigkeit, um die Stereotype in unseren Köpfen nachhaltig abzubauen.
Knapp ein Drittel der Menschen in Deutschland hat einen so genannten Migrationshintergrund, in deutschen Großstädten liegt der Anteil bei rund der Hälfte. Doch wo sehen wir diese Vielfalt? Und weshalb staunt die deutsche Öffentlichkeit zum Beispiel noch immer über Schwarze Frauen, die Theaterintendantin oder Tatort-Kommissarin werden?
Um Vielfalt zu leben, brauchen die Menschen Vorbilder – vor allem solche, die bewusst mit Stereotypen brechen. Denn Vorurteile führen zu einer Spaltung der Gesellschaft, die die Mehrheit der Bevölkerung schon heute spürt. Um dieser Spaltung entgegen zu wirken, müssen wir Gemeinsamkeiten suchen und eigene Vorurteile überwinden.
So stellt Pierrot Raschdorff in seinem Buch neue Vorbilder als Diversity Champions vor und zeigt, wie mächtig diese sein können. Er nähert sich Begriffen wie Cancel Culture, Identitätspolitik und kultureller Aneignung an, zeigt auf, wie wir als Gemeinschaft damit umgehen können und dass der wichtigste Aspekt innerhalb der Debatte immer der respektvolle Dialog ist.
Mit den Erfahrungen als Mensch, der in Ruanda geboren, dessen bewusstes Denken aber in Ostfriesland beginnt, begleitet der Umgang mit Stereotypen Pierrot Raschdorff von klein auf. In "Schwarz. Rot. Wir." erzählt er von seinen Erfahrungen, reflektiert das eigene Denken und Handeln und ergründet unter anderem, welche Bedeutung Heimat hat und warum es nicht reicht, Vorbilder nur zu zeigen, sondern es eine gelebte Vielfalt braucht, die auch alte Strukturen neu definiert.
Janne Lemke