Jenny Erpenbeck erhält den Internationalen Stefan-Heym-Preis 2023
Der Preis wird alle drei Jahre an herausragende Autor*innen und Publizist*innen vergeben. Mit Jenny Erpenbeck würdigt das Kuratorium eine Autorin, „der es sowohl in ihrem literarischen als auch essayistischen Werk gelingt, durch Vielstimmigkeit und Multiperspektivik gesellschaftliche Ereignisse und Prozesse aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und dem Leser die Möglichkeit zu eröffnen, eigene Gedanken, Erkenntnisse und Handlungsoptionen zu entwickeln.“
Weiter heißt es in der Begründung:
„Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die kritische Reflexion der gegenwärtigen Gesellschaft in ihren vielfältigen historischen und kulturellen Bezügen. Dabei instrumentalisiert sie Literatur nicht als moralische Keule, sondern begreift sie – ganz im Sinne Stefan Heyms – als ein Medium, das dem Leser im besten Wortsinn‚ zu denken gibt‘.“
Die Verlautbarung der diesjährigen Preisträgerin erfolgte auf einer Pressekonferenz durch den Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, Sven Schulze, Dr. Ulrike Uhlig, Vorstandsvorsitzende der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft e. V., und Prof. Dr. Bernadette Malinowski, Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der TU Chemnitz.
Die Verleihung des Internationalen Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz 2023 findet am Samstag, den 1. April 2023, im Rahmen einer Festveranstaltung statt.
Der Preis wird seit 2008 an herausragende Autor*innen und Publizist*innen vergeben, die sich wie Stefan Heym in ihrem Wirken als Persönlichkeiten erwiesen haben, die sich in gesellschaftliche wie politische Debatten einmischen, um für moralische Werte zu streiten. Bisherige Preisträger waren u.a. Slavenka Drakulić, Richard Swartz, Joanna Bator, Christoph Hein, Bora Ćosić und Amos Oz.