„Vierundzwanzigsieben kochen“ ist dein mittlerweile zehntes Kochbuch im Mosaik Verlag. Was steckt hinter diesem ungewöhnlichen Titel?
Mit „Vierundzwanzigsieben kochen“ reagieren wir auf die veränderten Lebensstrukturen. Darauf, dass die ganz klassische „Nine-to-Five-Welt“ für viele nicht mehr existiert. Und auch das ganz traditionelle Wochenende sich immer weiter auflöst. Deshalb habe ich mir diesen kulinarischen Ratgeber überlegt, der zu den individuellen Bedürfnissen und Zeiten ein passendes Angebot parat hat. „Vierundzwanzigsieben kochen“ – zu jeder Tageszeit und Situation. Egal, ob man sich nachts um zwei Uhr noch schnell was Deftiges kochen will oder man erst am Nachmittag frühstücken möchte.
Welche Gerichte aus dem Buch kannst du für diese drei Zielgruppen empfehlen: Familie, Freunde, Single?
Das ganze Buch. Ein Single hat meistens Freunde und die Freunde haben oftmals Familie. Deshalb kannst du jedes Gericht immer anbieten. Das ist ja auch der Clou hinter „Vierundzwanzigsieben kochen“. Es ist so gesehen kein Zielgruppen-Kochbuch, sondern eine Rezeptsammlung mit einem Angebot für jede Situation. Und die kann sich ja ständig ändern.
Welche Vorräte sollten immer im Haus sein, um ein gutes Essen auf den Tisch bringen zu können?
Ganz einfach: Die Zutaten, die man gerne mag.
Gibt es ein persönliches Lieblingsgericht aus dem Buch?
Ich habe keine Lieblingsgerichte im klassischen Sinne mehr. Dafür ist die kulinarische Vielfalt einfach viel zu groß. Grundsätzlich ist mir immer auch an der Art und Weise der Zubereitung gelegen und da wäre es schade, einzelne Rezepte hervorzuheben.
Was ist das perfekte Rezept für das erste Date, wenn man nicht gut kochen kann?
Das werde ich tatsächlich oft gefragt. Und die Frage finde ich so richtig blöde. Denn es gibt einfach keine passende Antwort. Stell dir mal vor, ich schlage jetzt einen Haselnusskuchen vor und das Date hat eine Nussallergie. Und als nächstes empfehle ich ein Fischgericht. Das Date mag aber gar keinen Fisch. Dann wäre es das erste und letzte Date gewesen. Grundsätzlich geht’s doch darum, dass man gerne etwas für die andere Person kochen möchte. Dabei sollte man sich beim ersten Date vielleicht nicht gleich selbst übertrumpfen wollen (lacht). Manchmal reicht auch das belegte Brot.
Wie entscheidest du, was du kochst?
In den meisten Fällen situativ beim Einkauf. Wenn ich Dinge sehe, die mich ansprechen. Oder ich gehe nach meinem Bauchgefühl – worauf ich gerade richtig Lust habe. Wichtig ist in jedem Fall Abwechslung – deswegen sind in meinem Buch auch so unterschiedliche Rezepte enthalten.
Was ist der beste Koch-Tipp, den du jemals erhalten hast?
Hab keine Angst vor Fehlern und hör auf dein Bauchgefühl. Auch ein wichtiger Tipp: Rezepte sind keine Gesetze, sondern Empfehlungen.
Was ist dein Tipp gegen Lebensmittelverschwendung?
Der beste Tipp gegen Lebensmittelverschwendung ist ganz einfach: Die Lebensmittel zu verwenden. Das heißt, auch Reste zu verwerten. Und wenn du gar nichts mit den Resten anzufangen weißt: einfach alles in einen Topf. Wenn das Leben dir Reste gibt, dann mach Eintopf draus. Und natürlich kann aber bereits beim Einkaufen darauf geachtet werden, nicht zu viele Reste entstehen zu lassen. Dazu zählt dann einfach ein wenig Planung, bei der sicher jede und jeder einen eigenen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten kann.
Wenn du ein Superheld wärst, welches Gericht aus dem Buch würdest du dann retten?
Alle aus meinen bisherigen Kochbüchern. Ich bin ja ein Superheld – und ein Superheld kann alles.
Und wenn du ein Gericht wärst, welches wärst du dann?
Ein Eintopf. Viele verschiedene Zutaten, die erst im Zusammenspiel gut sind.
© Mosaik Verlag
„Vierundzwanzigsieben kochen“ erscheint am 11.10.2023 im Mosaik Verlag
Interview bei gleichzeitiger Buchvorstellung zum kostenfreien Abdruck freigegeben