Aktuelles | Thema

Bundestagswahl 2021:

Reichstagsgebäude

Die wichtigsten Bücher zur Wahl des Deutschen Bundestags am 26. September.

Selten schien der Ausgang einer Bundestagswahl so offen wie in diesem Jahr. Welche Partei erringt die meisten Stimmen und welche Koalition wird die Regierung für die kommenden vier Jahre stellen? In der Penguin Random House Verlagsgruppe sind zahlreiche Bücher erschienen, die sich mit diesem Wahljahr auseinandersetzen. Das Themenspektrum spiegelt wieder, was die Öffentlichkeit derzeit am meisten bewegt: Neben aktuellen Analysen konkreter politischer Vorgänge fragen sich viele unserer Autor*innen, wie sich Freiheit und Verantwortung, Rechte und Pflichten bzw. Individuum und Gemeinschaft in einer Demokratie zueinander verhalten. Einige der Beiträge leiten daraus konkrete Vorschläge ab, die die demokratisch verfasste Gesellschaft lebendiger und für zukünftige Herausforderungen widerstandsfähiger machen können. Wie immer, spielen hier die Perspektiven, aus denen die Texte verfasst wurden, eine wichtige Rolle. Sei es die des erfahrenen Politikers, der journalistischen Beobachterin oder auch die eines Psychiaters, der von der Politik „gehirngerechteres“ Handeln einfordert. Das zweite große Thema ist die Klimakrise. Dazu haben sich nicht nur junge Aktivist*innen mit Büchern zu Wort gemeldet, sondern auch eine berühmte Krimi-Autorin, aber lesen Sie selbst!

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Machtverfall

Robin Alexander

Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur der Welt und gefragter Politikexperte in deutschen Talkshows, erzählt in »Machtverfall« die packende Geschichte vom Ende der Ära Merkel – auf der Basis exklusiver Recherchen. Der harte, lange Kampf in den inneren Machtzirkeln der Republik und der Showdown um Merkels Nachfolge hat die Union fast zerrissen. Konnten die Parteikonkurrenten Funken aus dieser Situation schlagen? Und welche Rolle spielte der Notbetrieb in Zeiten der Pandemie im Kampf um die Macht? Ein glänzend recherchiertes Buch, das zeigt, wie nah in der Politik der unbedingte Wille zur Macht und die Machtlosigkeit beieinander liegen.

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Robert Habeck ist ein außergewöhnlicher Politiker. Erst hatte er Erfolg als Schriftsteller, dann machte er eine Blitzkarriere bei den Grünen. Viele Menschen finden bei ihm das, was sie sonst in der Politik vermissen: Echtheit, Ehrlichkeit, Spontanität. Gleich zwei Bücher über ihn erscheinen in diesem Jahr bei uns: Stefan BerkholzHabeck-Biografie ist seit April im Handel und zeichnet ein facettenreiches Bild des Co-Vorsitzenden der Grünen.

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Robert Habeck

Susanne Gaschke

Für das in diesen Tagen erscheinende Porträt des Doch-nicht-Kanzlerkandidaten hat die Welt-Journalistin Susanne Gaschke mit Weggefährten, Freunden und politischen Gegnern gesprochen:

Beide Bücher gehen den Fragen nach: Was macht Robert Habeck aus? Wie wurde er zu dem Politiker, der er heute ist? Was sehen die Menschen in ihm? Wo sind seine Grenzen? Und wohin kann sein Weg ihn noch führen?

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Grenzerfahrungen

Wolfgang Schäuble

Er ist seit fast 50 Jahren Mitglied des deutschen Bundestags und Deutschlands erfahrenster Politiker: Wolfgang Schäuble erkundet in seinem neuen Buch die politischen »Grenzerfahrungen« in einem Krisenjahrzehnt und scheut nicht davor zurück, auch unbequeme Debatten anzustoßen. Die Pandemie hat vieles, was uns selbstverständlich erscheint, in Frage gestellt. Welchen Preis hat der Schutz des Lebens, wenn zugleich die Grundrechte eingeschränkt werden? Wie balancieren wir die verschiedenen Bedürfnisse in einer Gesellschaft, so dass alte Menschen besonders geschützt und zugleich die Zukunftschancen der nachfolgenden Generationen gewahrt bleiben? Was heißt europäische Solidarität im Lockdown? Sein Buch stößt die Debatte darüber an, was es wertzuschätzen gilt und wo wir unserem Denken und Handeln eine neue Richtung geben sollten.

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Loyalität genießt einen guten Ruf. Zu Unrecht, schreibt Rainer Hank in seinem Buch »Die Loyalitätsfalle«. Denn Loyalität steht der Freiheit entgegen, und nicht nur das: Sie blockiert Veränderung, sie fördert Betrug (etwa in der Firma) und sie führt dazu, dass wir an ungesunden Bindungen festhalten (etwa zum eigenen Milieu). Loyalität ist typisch für ein Stammesdenken, das sich aggressiv nach außen verhält, nach innen Gehorsam fordert und Abweichler als Verräter brandmarkt. An vielen Beispielen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zeigt der langjährige Kolumnist der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, warum Loyalität zur Falle wird und wie wir uns daraus befreien können – um wieder unseren eigenen Kopf zu gebrauchen. Ein Buch, das Stammwähler ins Grübeln bringen könnte.

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Freiheit in Gefahr

Hans-Jürgen Papier

Für den ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier ist die »Freiheit in Gefahr«. Freiheit ist die Grundbedingung gelingender Gesellschaften und eine Erfolgsformel, die leichtfertig in Vergessenheit zu geraten scheint. Mit Sorge beobachtet er, wie unsere einst hart erkämpften Freiheitsrechte Stück für Stück beschnitten werden. Für ihn gilt: Auch und gerade in Krisenzeiten, bei der notwendigen Sicherstellung von Gesundheit, beim Schutz vor Bedrohungen durch Terrorismus, Klimawandel und wirtschaftliche Krisen darf die Freiheit nicht aufs Spiel gesetzt werden. Hans-Jürgen Papier zeigt auf, welchen Herausforderungen wir uns heute gegenübersehen und welche Lösungen erforderlich sind, um unser legitimes Bedürfnis nach Sicherheit nicht gegen die Freiheit auszuspielen.

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Jeder Mensch

Ferdinand von Schirach

Mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776 und der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte 1789 in Frankreich wurden die Grundsteine für unsere moderne Gesellschaft gelegt, für unsere Freiheit und unsere unveräußerlichen Rechte. Doch verlangten diese großen Manifeste der Menschheit eine Gesellschaftsordnung, die es so noch gar nicht gab. Es waren Utopien. Mit seiner Schrift »Jeder Mensch« ruft Bestsellerautor Ferdinand von Schirach dazu auf, eine „gesellschaftliche Utopie“ zu wagen und zusätzliche Grundrechte einzufordern. Die EU-Grundrechtecharta sollte ergänzt werden, um auf die derzeitigen Entwicklungen in Europa und der Welt zu reagieren. Denn heute müssen wir wieder über unsere Gesellschaft entscheiden – nicht wie sie ist, sondern so, wie wir sie uns wünschen.

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Claudine Nierth, Bundesvorstandssprecherin des Vereins „Mehr Demokratie e.V.“, engagiert sich seit vielen Jahren für die Einführung und Verbesserung von Volksentscheiden und Bürgerräten. »Die Demokratie braucht uns!« heißt ihr neues Buch, das kurz vor der Bundestagswahl in den Handel kommt. Weltweit wenden sich viele Menschen von der Demokratie ab und sehnen sich nach „starken Führern“, die Gräben zwischen links und rechts, liberal und konservativ, Jung und Alt scheinen immer unüberbrückbarer. Von „denen da oben“ wird erwartet, dass sie alle Probleme lösen – aber was können „die da unten“ eigentlich selbst leisten? Gerade im Wahlherbst 2021 sollten wir der Demokratie zu einem Update verhelfen, fordert Claudine Nierth. Ihr Buch erklärt, was genau Bürgerinitiativen und Volksbegehren sind, wie sie funktionieren und was sie für eine neue, lebendige Kultur des demokratischen Miteinanders bedeuten können.

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Mehr Hirn in die Politi...

Hans-Otto Thomashoff

Die Frage, warum so viele Menschen das Gefühl haben, dass „die da oben“ sie nicht ernst nehmen, beschäftigt auch den bekannten Psychiater Hans-Otto Thomashoff. Sein Buch »Mehr Hirn in die Politik« verknüpft die Erkenntnisse der Neurowissenschaften mit der politischen Praxis und macht auf diese Weise deutlich, welche Ursachen diesem weit verbreiteten Empfinden zugrunde liegen. Kurzfristige Planung ohne langfristige Perspektive führen zu Wut und Dauerstress im Gehirn. Corona-Chaos, Flüchtlingskrise und Klimakatastrophe haben aktuell gezeigt, dass der Politik konsequentes Handeln sehr schwer fällt. Für den erfolgreichen Staat der Zukunft fordert Thomashoff: direkte demokratische Mitbestimmung, Transparenz, regionale Eigenständigkeit, konstruktive Konfliktlösung. Wir müssen „gehirngerecht“ handeln, um uns verantwortungsvoll der Aufgabe zu stellen, eine Weltgemeinschaft mündiger Bürger zu schaffen.

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Wir haben keine Wahl

Franziska Heinisch

Klimanotstand, soziale Spaltung, Raubtierkapitalismus, Demokratie-Müdigkeit und dann auch noch eine globale Pandemie. Wir leben in einem Zeitalter der Krisen. Und dennoch findet Franziska Heinisch: Die Zeichen stehen nicht auf Aufgeben – ganz im Gegenteil. In ihrem Buch »Wir haben keine Wahl« stellt die junge Autorin die entscheidenden Zusammenhänge zwischen den Krisen und Zuständen unserer Zeit her und bricht sie herunter auf das, was sie wirklich sind: Machtkämpfe der Wenigen, die an der Macht sind, gegen die Vielen, die es nicht sind. Franziska Heinisch ist überzeugt: Wer Veränderung einfordert, muss gesellschaftliche Machtverschiebung organisieren. Dafür liefert dieses Manifest der Hoffnung eine Anleitung.

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Fred Vargas ist als erfolgreiche Krimi-Bestsellerautorin weltweit bekannt. Dass sie als promovierte Archäozoologin jahrelang am renommierten Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung in Paris tätig war und sich schon seit langem für Umweltthemen stark macht, mag viele ihrer Leser*innen überraschen. Bereits 2008 beim Klimagipfel in Helsinki hielt sie eine Rede für den Klimaschutz, die heute nichts an Aktualität eingebüßt hat. Wie kann es sein, fragt sich Fred Vargas heute, dass seither kaum etwas geschehen ist und wir immer noch sehenden Auges auf die Klimakatastrophe zusteuern? In ihrem soeben erschienenen Buch  »Klimawandel - ein Appell« schlägt sie Alarm und  fordert uns auf, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern sich klar zu machen, wie viele Möglichkeiten jeder Einzelne von uns hat, seinen Teil beizutragen. Denn unsere Natur stellt uns vor ein Ultimatum: Rettet mich, oder ihr werdet mit mir zusammen untergehen!

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Im Kampf um unseren Planeten gibt es nicht nur Sündenböcke, sondern auch Vorbilder – die jungen Klima-Aktivist*innen in aller Welt. Von Asien bis Afrika, von Ozeanien bis Europa, von Amerika bis zur Antarktis finden junge Menschen unglaubliche Wege, um gegen die Klimakatastrophe zu kämpfen. Wie lässt sich verhindern, dass Millionen Strohhalme im Meer entsorgt werden? Könnten nicht Fußball-Mannschaften nach dem Spiel einen Baum für jedes gefallene Tor pflanzen? Ist es wirklich ausgeschlossen, dass ein einzelner Mensch eine Regierung zum Handeln in Sachen Klima bewegt? »Klima ist für alle da. Wie 60 junge Menschen uns dazu inspirieren, die Welt zu retten« ist ein hoffnungsvolles Lesebuch mit Geschichten von verblüffenden Ideen im Kampf gegen die Klimakatastrophe, erzählt von jungen Aktivist*innen aus der ganzen Welt.

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Im Dschungel wird gewäh...

Larissa Ribeiro, André Rodrigues, Paula Desgualdo, Pedro Markun

Demokratie braucht Menschen, die sie leben wollen. Auch in Zukunft. »Im Dschungel wird gewählt« entstand kollektiv in Workshops mit Kindern für Kinder und ist eine Fabel über Politik,  Demokratie und unser Wahlsystem. Es geht um eine tierische Wahl mit Sticheleien, leeren Versprechen und einem Wahlsieger – wie im echten Leben! Welcher Kandidat oder welche Kandidatin wird gewinnen?

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Gysi vs. Sonneborn

Gregor Gysi, Martin Sonneborn, Hans-Dieter Schütt

»Gysi vs. Sonneborn. Kanzlerduell der Herzen« ist ein Zwei-Personen-Stück und ein Pingpong mit Geistesblitzen. „Der Unterschied zwischen uns ist gewaltig“, sagt Gregor Gysi an einer Stelle: „Er ist ein politischer Satiriker und ich ein satirischer Politiker.“ Im Live-Mitschnitt aus dem Berliner Pfefferberg Theater sind der versierte Oppositionspolitiker und der ebenso versierte Clown streitend vereint: im Einsatz gegen politische Routine. Gregor Gysi, der die Politik mit Witz reicher machen möchte; Martin Sonneborn, der mit seinem Witz der Politik ein Armutszeugnis ausstellt – zwei testen im Gespräch, wie weit man gehen muss, um aus dem Rahmen zu fallen.

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Das Ende der Gier

Paul Collier, John Kay

Zum Schluss dieses Überblicks eine Buchempfehlung unseres CEO, Thomas Rathnow:

„Nicht nur im Hinblick auf die Bundestagswahl empfehle ich allen politisch Interessierten das neue Buch von Paul Collier, das er gemeinsam mit John Kay verfasst hat. Die Autoren stellen die vielleicht wichtigste Frage unserer Zeit: Wie können wir angesichts der immensen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen, die vor uns liegen, erfolgreicher als zuletzt, dem Gemeinwohl größeres Gewicht verleihen. Die Pandemie hat drastisch gezeigt, wie wichtig es ist, dass Gesellschaften in der Lage sind, extreme Formen des Individualismus in Schach zu halten und die Solidarität der Menschen als Ressource für eine Politik zu nutzen, die der Gemeinschaft dient. Das Buch stimmt durchaus optimistisch, denn es versammelt viele neue Denkanstöße, Ideen und Argumente, die darauf hindeuten, dass sich die Zeiten gerade ändern und extreme Selbstbezogenheit durch eine stärkere Gemeinschaftsorientierung abgelöst wird.“

 

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