Aktuelles | Thema

„Am meisten lerne ich, wenn mich andere an ihren Erfahrungen teilhaben lassen."

Katharina Eichler

Sales Analyst Katharina Eichler über ihr Engagement in der IG Digital

Seit etwas mehr als einem Jahr ist Katharina Eichler als Sales Analyst im Vertriebscontrolling tätig. Davor war sie Senior-Pressereferentin bei der Penguin Random House Verlagsgruppe, aber auch schon Marketingreferentin, Lektorin und Redakteurin für verschiedene Verlage. Während ihrer unterschiedlichen Stationen ist Katharinas Leidenschaft für Innovationsthemen und ihre ehrenamtliche Mitarbeit in der Interessengruppe (IG) Digital des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels bereits seit zehn Jahren eine Konstante. Was sie daran so begeistert, hat sie uns im nachfolgenden Interview erzählt.

IG Digital

Hi Katharina, kannst du kurz erklären, wie die IG Digital aufgebaut ist und was eure Ziele sind? 

Die IG Digital ist die zentrale Kommunikations- und Austauschplattform im Börsenverein zu allen relevanten Themen im Umfeld der digitalen Transformation in Handel und Verlagen. Die etwa 100 Ehrenamtlichen, die sich darin zusammengefunden haben, organisieren sich in vier Peergroups. Jede Peergroup befasst sich mit einem der vier Schwerpunkte Marktentwicklung & Marketing, Produktion, Digitale Distribution und Business Development. 

Dabei pflegen wir in der Gruppe den Austausch zu diesen Themen über Verlagsgrenzen hinweg, aber auch alle anderen im Verband sollen davon profitieren können. Deshalb werden die Ergebnisse der IG-Arbeit im Digitalen Wissens-Hub des Börsenvereins veröffentlicht.

 

Du bist Teil der Peergroup „Business Development“. Was genau macht ihr? 

Als Teilgruppe der IG Digital, die sich mit den direkten Auswirkungen der Digitalen Transformation auf unsere Branche beschäftigt, will die Peergroup Business Development dazu beitragen, konkrete Innovationen voranzutreiben. Wir schauen uns an, welche Skills es braucht, um ein Unternehmen weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu halten. Und wir geben auch ganz klare Hilfestellung, wie man Ideen im Geschäftskontext auf Machbarkeit und auf Wirtschaftlichkeit prüfen kann. Dafür erarbeiten wir Methoden, die wir im Anschluss den Kolleg*innen aus der Branche zugänglich machen. Gerade finalisieren wir einen Leitfaden, wie man aus einer Geschäftsidee einen tragfähigen Pitch für die Geschäftsführung entwickelt. Dabei ist Praxis immer besser als pure Theorie. Deswegen versuchen wir so oft wie möglich, auch reale Beispiele einzustreuen, etwa auf Podiumsdiskussionen auf der Jahrestagung oder in Materialien für den Börsenverein.  

Cover des Podcasts Loslegen

Und ihr habt einen Podcast gestartet! Welche Idee steckt dahinter? 

Mit dem Podcast „Loslegen!“ wollen wir reale Beispiele für gelungene Innovation zeigen. Wir haben in unserer Branche bereits so viele tolle Beispiele für erfolgreiche Neuerungen im Kleinen wie im Großen und ein Podcast ist einfach ein großartiges Format, um sich auf eine Person, eine Idee und eine Story zu konzentrieren. Auch mal die Abzweigungen zu erwähnen oder auch Momente des Scheiterns, die auf dem Weg zum Erfolg nötig waren.  

Das Konzept habe ich zusammen mit Hermann Eckel, Lisa Menzel und Eric Bartoletti entwickelt. Jede Folge widmet sich einer Frage, die im Zusammenhang mit Innovationsentwicklung immer wieder gestellt wird: Warum Innovation überhaupt wichtig ist zum Beispiel oder was Innovation mit Unternehmenskultur zu tun hat. Etwa alle sechs bis acht Wochen sprechen wir mit verschiedenen Expert*innen, die uns helfen sollen, in der Buchbranche ein Innovations-Mindset zu etablieren. Gleich die erste Folge, die ich mit Eric zusammen moderiert habe, war für mich ein Highlight, weil wir Holger Volland dafür gewinnen konnten. Es gibt Menschen in der Branche, die sind immer irgendwie präsent, aber ich hatte noch nie direkt mit ihnen Kontakt, obwohl ich sie aus der Ferne großartig finde. Nach dem Podcast kann ich sagen: Der ist auch in echt toll.  

 

Inwieweit profitierst du in deiner täglichen Arbeit von deinem Ehrenamt in der IG Digital? 

Ich finde, Engagement und Ehrenamt sind nichts, wo man einen Fragebogen ausfüllen kann, was man aus dem Seminar für den Arbeitsalltag gelernt hat. Aber es gibt einen großen Benefit aus der Arbeit in der IG, den ich täglich in meine Arbeit einfließen lasse: Gerade im Umfeld der Digitalen Transformation ist eine Umgebung wichtig, in der man einfach mal laut denken kann. Ausprobieren, vielleicht auch mal danebenliegen und sich gegenseitig Tipps geben, ohne sofort den Nutzen zu bepreisen. Dieses Mindset immer wieder zu stärken finde ich wichtig und davon können hoffentlich auch diejenigen profitieren, mit denen ich zusammenarbeite.   

 

Du bist jetzt seit zehn Jahren bei der IG Digital dabei. Wie bist du denn zu deiner Mitarbeit gekommen? 

Es begab sich vor vielen Jahren … nein, Spaß. Aber tatsächlich war ich noch Volontärin und wie so oft „damals“ als internetaffine Person im Verlag dafür abgeordnet, mich mal mit diesem Social Media zu befassen. Also Facebook. Dort gab es eine Gruppe namens „Onliner in Verlagen“, wo sich Einhörner wie ich ausgetauscht haben, denn es war für uns alle neu und in der Buchbranche noch wenig Professionalisierung zu spüren. Über diese Gruppe kam ich dann zum Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP) im Börsenverein, der das eBook-Camp mitorganisierte. Und da bin ich dann irgendwie hängen geblieben, selbst als der AKEP zur IG Digital wurde. Mittlerweile bin ich seit 2014 dabei, in der dritten Peergroup, aber es wird einfach nicht langweilig.   

 

Was reizt dich bis heute an dem Thema? 

Ich finde nichts schlimmer, als in seiner eigenen Suppe zu kochen, keine Impulse zu bekommen und alles immer so weiter zu machen wie bisher. Am meisten lerne ich, wenn mich andere Menschen an ihren Erfahrungen teilhaben lassen. Und was wäre dafür geeigneter als ein vom Branchenverband unterstütztes Netzwerk Gleichgesinnter, die alle etwas bewegen wollen? Ich nehme aus jedem Treffen unheimlich viel mit: Methoden der Zusammenarbeit, wegweisende Geschäftsmodelle, innovative Produktideen, oder auch Hilfestellungen zur Prozessoptimierung. Aber nicht nur das. Unsere Branche hat einfach die nettesten Kolleg*innen. Das zeigt sich auch in der IG Digital. Alles ist sehr offen, wohlwollend und nahezu familiär. In so einer überschaubaren Branche wie der unseren ist es immer gut, sein Netzwerk zu pflegen und auch Sichtbarkeit durch das Engagement in der IG zu bekommen. Und wenn man dann auf der Jahrestagung bei einem Bierchen mit der Vorsteherin des Börsenvereins zusammensitzt, dann hat das schon was für sich.  

 

Was würdest du denn anderen sagen, die auch ein Ehrenamt anstreben? Wie kann man dabei sein? 

Die meisten Interessensverbände sind sehr offen für Interessierte, ohne dass man sich gleich zu irgendetwas verpflichten muss. Da findet sich für jedes Interesse was. Zurzeit sehr spannend ist die Taskforce IT-Standards. Das hört sich technischer an, als es ist. Die Kolleg*innen erfassen in der Taskfoce gerade alle SOLL-Prozesse eines Verlages für eine optimale Wertschöpfungskette. Super spannend, einmal über den Tellerrand zu schauen, wie denn andere Verlage ihre Kernprozesse definieren.  

Bei der IG Digital selbst kann man ganz unverbindlich am nächsten Peergroup Day am 6. März 2025 vorbeischnuppern, der in München stattfindet. Vorher kann man sich unter Mitmachen schon einen ersten Eindruck verschaffen, welche Peergroup denn geeignet sein könnte. 

 

Danke Katharina für das Gespräch und dein Engagement!  

 

isabelle-nentwich.JPG

Mehr als 40 Verlage unter einem Dach – ein breites Themenspektrum, unzählige Titel und vielseitige Persönlichkeiten! Das Presseportal der Penguin Random House Verlagsgruppe informiert über aktuelle Themen, Neuerscheinungen, Vorschauen und Veranstaltungen und ermöglicht das komfortable Bestellen von Rezensionsexemplaren.

© Penguin Random House Verlagsgruppe