Aktuelles | 14.08.2023 | Penguin

»Zur Sprache bringen« - Ausstellung von Ulrike Draesner im Literaturhaus Stuttgart

Draesner

Basierend auf den Recherchen zu ihrem Roman »Die Verwandelten«

Von Mittwoch, den 13. September bis Freitag, den 15. Dezember 2023 zeigt das Literaturhaus Stuttgart die von Ulrike Draesner kuratierte Ausstellung »Zur Sprache bringen - vom Missbrauch weiblicher Körper zu Zwecken des Krieges«.

Ausgangspunkt für die Ausstellung war das Recherchematerial zu ihrem Roman »Die Verwandelten«, der im Februar 2023 im Penguin Verlag erschien.

Vernissage und Lesung aus »Die Verwandelten«
Literaturhaus Stuttgart
Mittwoch, 13. September, 19.30 Uhr
Ulrike Draesner
Moderation: Jan Ehlert (NDR)

»Zur Sprache bringen - Vom Missbrauch weiblicher Körper zu Zwecken des Krieges«

Kriegsbedingte Gewalt gegen Frauen hat traditionell zwei Gesichter: Das erste (eine fremde Armee trifft auf die Zivilbevölkerung) ist altbekannt. Doch bis heute wird (zu) wenig darüber gesprochen. Schandgefühle und Scham verhindern, dass Opfer sich äußern und adäquate Hilfe finden. Das zweite, noch infamere Gesicht, wird häufig ganz übersehen: Der eigene Staat greift, bereits vor dem Beginn des Krieges, auf seine weibliche Bevölkerung als „Gebärmaterial“ zu. Perfide organisiert von den Nationalsozialisten in ihren Lebensbornheimen. Beide Formen von Gewalt eint, dass Frauen auf ihre Körper reduziert und in ihren „Reproduktions“-Kräften benutzt bzw. verletzt werden sollen.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Frage, wie nach derartigen Gewalterfahrungen weitergelebt werden kann. Es geht um Verletzlichkeit und Resilienz, Strukturen der Macht und des Widerstandes gegen sie, um Verwurzelung und Migration. Woher nehmen betroffene Frauen die Kraft für Widerstand? Welche Rolle spielen dabei Familien? Wie kann man selbst verhindern, unbewusst (intergenerationelle) Verletzungen weiterzugeben?

Ausgangspunkt für die Ausstellung war das Recherchematerial zu Ulrikes Draesners neuestem Roman „Die Verwandelten“, in dem die unterschiedlichsten Frauenschicksale im Laufe des 20. Jahrhunderts in Polen und Deutschland erzählt werden. Verbunden sind sie über familiäre Verflechtungen und Gewalterfahrungen während des Zweiten Weltkrieges, der Nachkriegszeit bis heute. Der Roman, im Februar 2023 im Penguin Verlag erschienen, war u.a. für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Die Ausstellung ist in Deutsch, Polnisch und Englisch angelegt und soll anschließend in Wrocław/Breslau gezeigt werden.

Ein Projekt des:
Literaturhauses Stuttgart, Verantwortlich: Erwin Krottenthaler

Gefördert von:
Baden-Württemberg Stiftung, Konrad Kohlhammer Stiftung, Helmut Nanz Stiftung, LBBW Stiftung und Sparkassenverband Baden-Württemberg

Eintritt: 14,-/12,-/7,- €
Besichtigung vor den Abendveranstaltungen oder nach telefonischer Vereinbarung unter 0711 / 220217-3

Kontakt: Literaturhaus Stuttgart, Erwin Krottenthaler, www.literaturhaus-stuttgart.de      

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