Aktuelles | 22.07.2021 | Mosaik Verlag

Vier Fragen zum Thema Wechseljahre

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Diana Helfrich ist seit über 20 Jahren leidenschaftliche Pharmazeutin und Journalistin. Hier beantwortet sie passend zu ihrem neuen  Buch "Wechseljahre - Ich dachte, ich kireg' das nicht" vier Fragen zum Thema.

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Cover

Neben der Pubertät gehören die Wechseljahre zu einer der bedeutendsten Phasen im Leben einer Frau. Wieso sind sie immer noch ein Tabuthema?
Das eigentliche Tabuthema ist die Regelblutung, denke ich. Wenn Männer einmal im Monat aus dem Penis bluten würden, die Zeitungen wären voll davon – das hat mal ein Mann zu mir gesagt. Und ich glaube, er hat Recht. Wir Frauen dagegen handeln die Menstruation von Anfang an so diskret wie irgend möglich ab, das ändert sich gerade erst bei einigen. Das Ende der Tage ist dann obendrein mit dem Verlust der Jugendlichkeit verbunden. Und da 
denken wir sowieso nicht gern hin. 

Was muss passieren, damit die Wechseljahre endlich mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft bekommen?
Wir müssen mehr darüber reden! Auch untereinander. Darum habe ich dieses Buch so gern gemacht. Nach meiner Wahrnehmung tut sich da gerade ganz viel.

Inwieweit hilft Ihnen Ihre individuelle Perspektive als Pharmazeutin und Journalistin, die schon mit vielen Frauen zu Gesundheitsthemen gesprochen hat, bei der Vorbereitung auf die Wechseljahre?
Nach der Recherche zu dem Buch weiß ich ganz gut, welche Symptome mich erwarten könnten – und werde darum wohl nicht zu denjenigen gehören, die jahrelang nach der Ursache für ihre Gelenkschmerzen suchen oder Antidepressiva nehmen, ohne über Hormone nachgedacht zu haben. Ich habe auch eine Vorstellung davon, wie ich was bevorzugt behandeln würde. Das alles hilft mir hoffentlich, aber die größte Hilfe ist womöglich eine andere: In den Wechseljahren klopft das Leben an und sagt: »Hallo, ich gehe irgendwann zu Ende, auch wenn Du es bisher geschafft hast, das zu ignorieren.« Bei mir hat das Leben durch meine Arbeit schon etwas früher angeklopft, ls es das sonst hätte – zu einem Zeitpunkt, als ich körperlich nichts auszustehen hatte.

Wie können Frauen darin bestärkt werden, dem Älterwerden und den Wechseljahren mit Mut entgegenzublicken? 
Ich glaube, Wissen macht stark. Weil man dann nicht im Dunkeln tappen muss, was immer verunsichernd ist und verhindert, dass man Hilfe bekommt. Und wer einmal den Gedanken zulässt, in der Mitte des Lebens angekommen zu sein, feiert, dass da noch eine richtig gute  Zeit bevorsteht. Nach oftmals fordernden Wechseljahren kommt für viele Frauen eine Phase guter Gesundheit und voller Pläne, Ideen und Selbstverwirklichung, die zehn bis zwanzig Jahre anhalten kann. Das ist die eigentliche Erkenntnis, finde ich: Wir sind nicht mehr jung, das stimmt, dabei waren wir es doch immer. Aber alt sind wir auch noch nicht. Alt werden wir später

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