Aktuelles | 27.08.2020 | Goldmann

Unsterblich werden im Zeitalter künstlicher Intelligenz

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"Die digitale Seele" von Hans Block und Moritz Riesewieck erscheint am 28. September 2020 im Goldmann Verlag

Was wäre, wenn der Tod nicht das Ende bedeutet?

Der Wunsch nach Unsterblichkeit ist so alt wie die Menschheit. Dank der Fortschritte maschinellen Lernens und der nie dagewesenen Fülle an Daten rückt die Simulation menschlichen Lebens – und damit die Erfüllung dieses Traums – in greifbare Nähe. Moritz Riesewieck und Hans Block, Shootingstars des internationalen Dokfilm-Kinos und Grimme-Preisträger, trafen Pionier*innen einer Technologie, mit deren Hilfe die Endlichkeit des menschlichen Lebens überwunden werden soll. In Die digitale Seele erzählen die Autoren von ihren exklusiven Begegnungen, erkunden anschaulich die ethischen Grauzonen rund um die Idee des ewigen Lebens und loten den schmalen Grat zwischen Fluch und Segen der neuen weltlichen Heilsversprechen aus.

Der statistisch belegte Bedeutungsschwund der Religionen in Westeuropa sorgt dafür, dass Hunderte Millionen Menschen den Glauben an ein Leben nach dem Tod verloren haben. Zugleich zeigen Studien, wie schlecht Menschen mit der Erkenntnis von der Absolutheit des Todes leben können. Diesen Sinnverlust entdecken Tech-Unternehmen als gewaltige Chance für einen lukrativen Markt und versuchen, eine irdische, digitale Form der Unsterblichkeit zu erschaffen. So sind digitale Wiedergänger*innen die Vorboten einer kommenden Gesellschaft, in der das Zusammenleben mit virtuellen (Un-)Toten ganz normal sein könnte. Doch was ist mit unserer gelernten Tradtion des Abschiedsnehmens? Welche Konsequenzen haben der Mythos vom Ende der Endlichkeit für die Gesellschaft? Wie verändert das Nicht-Vergessen unser Erinnern? Diesen und weiteren Fragen gehen Moritz Riesewieck und Hans Block nach und erzählen von ihren Begegnungen mit Träumer*innen und Macher*innen, Verzweifelten und Euphorischen, Wagemutigen und solchen, die sich vor den Auswirkungen dieses epochalen Wandels fürchten. Und sie treffen internationale Expert*innen wie den Philosophen Nick Bostrom, Neurowissenschaftler Christof Koch und KI-Entwicklerin Eugenia Kuyda, die ihnen persönliche Einblicke in ihre Arbeit gewähren. Die Autoren sind bei intimen Begegnungen zwischen Klon und Vorbild dabei, begeben sich in die Tiefen des Silicon Valley und erkunden Start-ups, deren Unsterblichkeitsfantasie vorerst scheiterte als auch solche, die mit ihren Ideen großen Erfolg verzeichnen.

Die digitale Seele erkundet kritisch die vielfältigen neuen Formen menschenähnlichen Lebens und kündet von einer bevorstehenden technologischen und gesellschaftlichen Revolution, die unser Bild vom Menschen grundlegend verändern wird. Kenntnisreich und fundiert legen Riesewieck und Block dar, was Philosophie, Mythologie, Literatur und auch Popkultur über die Unsterblichkeit zu sagen haben und kommen zu einer erstaunlichen These: Während die Neurowissenschaften die Idee der Seele eigentlich längst für erledigt erklärt haben, erfährt der Glaube an ein Leben nach dem Tod im Digitalzeitalter eine überraschende Renaissance.

„Mit Toten zu chatten, ist in ein paar Jahren vielleicht schon längst Teil unseres alltäglichen Lebens.“

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