Als »globale Bedrohung« bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation WHO »endokrine Disruptoren«: Das sind Chemikalien, auch Umwelthormone oder hormonaktive Substanzen genannt, die bereits in geringsten Mengen das Hormonsystem stören und unserer Gesundheit nachhaltig schaden können. Die Schadstoffe werden unter anderem für Fettleibigkeit, Diabetes, Krebs und Unfruchtbarkeit mitverantwortlich gemacht. In unserem Alltag sind sie omnipräsent: Sie stecken in Verpackungen, Lebensmitteln, Kosmetika, Putzmitteln, Textilien – und es ist kaum möglich, ihnen zu entgehen. Die Journalistin Katharina Heckendorf hat intensiv zum Thema Umwelthormone recherchiert und klärt auf, warum diese Stoffe so gefährlich sind, wie man sie im Alltag identifizieren und weitestgehend vermeiden kann.
Am Anfang ihrer Recherche stand ein Selbstversuch, auf Schadstoffe komplett zu verzichten. Ein schwieriges Unterfangen, denn die Stoffe können über die Luft, über die Nahrung und über die Haut aufgenommen werden. Sie können sich zum Beispiel aus Plastik-Verpackungen, aus beschichteten To-Go- Kartons oder aus Konserven lösen. Sie sind Kosmetika zugesetzt, um sie haltbarer zu machen, sie entweichen aus Kaltschaummatratzen, sind in Pestiziden oder in Lacken enthalten. Selbst in Kinderspielzeug findet man sie. Katharina Heckendorf analysiert die gesundheitlichen Konsequenzen der Dauervergiftung und zeigt auf, wie sehr auch unsere Umwelt schon heute unter den Schadstoffen leidet. Obwohl WissenschaftlerInnen und VerbraucherschützerInnen seit Jahren dazu aufrufen, Umweltgifte zu vermeiden, schützen uns bestehende Gesetze nur unzureichend.
In ihrem Buch gibt Katharina Heckendorf VerbraucherInnen Wissen und Werkzeug an die Hand, wie es gelingen kann, Umwelthormonen im Alltag aus dem Weg zu gehen: Sie leitet dazu an, schädliche Produkte auszumisten und den Einkauf künftig so zusammenstellen, dass die Chemikalienlast möglichst niedrig ausfällt. Dabei sind alle Tipps, Rezepte und Tricks selbst erprobt und getestet. Ihr Ziel: Hilfestellung für eine im Alltag machbare Vermeidung – ohne dass man sein Leben komplett umkrempeln muss.
»Es reicht nicht, nur auf Plastik zu verzichten, um Schadstoffe aus dem Leben zu verbannen. Wer nachhaltig und gesund leben möchte, sollte versuchen, auch Gifte aus Kosmetika, Lebensmitteln oder Kleidung zu minimieren.«
Katharina Heckendorf