Der Siedler-Autor und renommierte Philosoph Philipp Hübl ist der Gewinner des Madsack Awards 2024 in der Kategorie Sachbuch. Er erhält die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Arbeit „Moralspektakel - Wie die richtige Haltung zum Statussymbol wurde und warum das die Welt nicht besser macht“ (Siedler). Hübl nahm den Preis gestern, 24. September, von Stifterin Sylvia Madsack am Stiftungssitz in Hannover entgegen.
Mit „Moralspektakel“ setzt Hübl gedanklich fort, was er mit den Arbeiten „Bullshit-Resistenz“ (2018) und „Die aufgeregte Gesellschaft“ (2019) begonnen hat. In dem ausgezeichneten Werk beleuchtet der Berliner Philosoph Aufbau und Ablauf gesellschaftlicher Debatten, die er in der scheinbar moralisch abgesicherten Rechthaberei und Ausgrenzung beschädigt sieht. Er beschreibt die sprachliche und gedankliche Engführung im Wissenschaftsbetrieb oder in Frage der Gendersprache - ohne sich dabei den lauten Opferklagen etwa des Rechtspopulismus auch nur anzunähern. Im Gegenteil: Er setzt sich mit seinen Beobachtungen und den Anmerkungen zur normativen Ethik im zweiten Teil des Buches bewusst und gekonnt zwischen alle Stühle.
Schriftsteller und Stiftungsvorstand Takis Würger in seiner Laudatio auf den Preisträger: „Philipp Hübl zeigt mit seinem Sachbuch „Moralspektakel" auf herausragende Weise, wie wichtig es für eine Gesellschaft ist, auch schwierige Themen kühl, mündig und analytisch zu diskutieren, statt Debatten zu missbrauchen, um den eigenen Status zu erhöhen. Hübl gelingt mit „Moralspektakel" ein preiswürdiger Zwischenruf, der lange nachhallt.“