Mörike-Preis der Stadt Fellbach für Jaroslav Rudiš
Der Luchterhand-Autor wird für sein umfassendes Werk geehrt
Den Mörike-Preis der Stadt Fellbach 2024 erhält der in Berlin und in Lomnice nad Popelkou lebende tschechische Autor Jaroslav Rudiš auf Vorschlag von Jan Wiele, Feuilleton-Redakteur der FAZ, der diesmal als Vertrauensperson fungierte.
Jan Wiele begründet seine Entscheidung wie folgt: „Jaroslav Rudiš ist ein Schriftsteller von romantischem Format. Sein auf Tschechisch begonnenes und auf Deutsch fortgeführtes Werk umfasst Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und literarische Reisetexte. In der „Kafka Band“ tritt er außerdem auch als Sänger und Rezitator auf. Seine Literatur handelt von zeitgenössischen Figuren in modernen Metropolen ebenso wie von komischen Käuzen auf Reisen in die Vergangenheit. Insbesondere der 2019 veröffentlichte Roman „Winterbergs letzte Reise“, der von der Zugfahrt eines 99 Jahre alten Mannes durch Mitteleuropa erzählt, zeugt von der charakteristischen Art, mit der Rudiš gegenwärtiges Leben mit „historischen Anfällen“ verbindet: melancholisch, manchmal drastisch, immer sehr gewitzt. Als „Eisenbahnmensch“ ist Jaroslav Rudiš zudem auch ein sehr eigentümlicher, unverwechselbarer Reiseschriftsteller geworden.“
Der Mörike-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird am 15. Mai 2024 von Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull verliehen. Den Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro hat Jaroslav Rudiš der tschechischen Autorin Alice Horáčková zuerkannt.
Elsa Antolin