Woher kennt Ihr Euch eigentlich?
Juli Zeh und ich haben uns vor mehr als 15 Jahren am Literaturinstitut Leipzig kennengelernt – sie war dort damals Gastprofessorin, ich Student. In dieser Zeit haben wir uns angefreundet und uns in den folgenden Jahren immer mal wieder gegenseitig bei der Textarbeit geholfen – sei es als Testleser für neue Manuskripte oder auch mit Lektoratsarbeit.
Wie entstand die Idee zu Eurem Roman „Zwischen Welten“?
Vor ungefähr zwei Jahren haben wir begonnen, immer häufiger über die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland zu diskutieren, über den schroffer werdenden Diskurs, die wachsende Feindseligkeit zwischen den politischen Lagern. Dabei kam irgendwann die Idee auf, einen gemeinsamen Roman zu diesem Thema zu schreiben.
Wie gestaltete sich das gemeinsame Schreiben des Buches?
Zuerst haben wir uns mehrmals getroffen, um uns dem Stoff anzunähern: Wir haben den groben Plot entwickelt, haben die Figuren und ihre Entwicklung entworfen, die großen Themen gesetzt. Nachdem wir dieses Gerüst – bis auf das Ende des Romans, das war lange offen – komplett durchgeplant hatten, haben unsere Schreibsitzungen begonnen. Dazu haben wir uns abwechselnd in Brandenburg und an der Ostsee getroffen und sind „zu einem Schreibgehirn“ geworden: Einer hat erzählt, einer hat mitgeschrieben, das alles immer abwechselnd, über die Figurengrenzen hinweg. Nachdem so eine komplette Rohfassung des Romans entstanden war, ging es an die Feinarbeit. Dazu haben wir ein google.doc erstellt, in dem wir den Text parallel überarbeiten und feinjustieren konnten.
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