Interview mit Jessica George
über ihren Debütroman »Maame«<
Was hat Sie inspiriert, »Maame« zu schreiben?
»Maame« begann mit Tagebucheinträgen. Seit meinem fünfzehnten Lebensjahr hatte ich kein Tagebuch mehr geführt, aber als mein Vater 2020 starb, nahm ich ein herumliegendes Notizbuch zur Hand und begann aufzuschreiben, wie ich mich fühlte. Als ich das Büchlein ein Jahr später wiederfand, habe ich weiter daran geschrieben und schuf die Figur von Maddie, weil mir der Tonfall gefiel; es war, als würde ich ein Gespräch mit mir selbst führen.
Können Sie uns etwas über die Hauptfigur erzählen? Was bedeutet Maame?
Maame bedeutet »Frau« oder »Mutter«, in Maddies Fall sind die beiden Wörter austauschbar. Mein Buch »Maame« schildert das Leben von Maddie, einer jungen Britin mit ghanaischen Wurzeln, die lernen muss, auf eigenen Beinen zu stehen und sich dabei mit einer unkonventionellen Familiendynamik, neuen zwischenmenschlichen Beziehungen, beruflichen Turbulenzen, der Bedeutung von Freundschaft und Trauer auseinandersetzen muss.
Bitte erzählen Sie uns ein wenig über sich selbst. Was haben Sie gemacht, bevor Sie Schriftstellerin wurden?
Ich habe schon immer mit Büchern gearbeitet. Einer meiner ersten Jobs war Buchhändlerin, bevor ich anfing, in Literaturagenturen zu arbeiten. Mein letzter Job war im Lektorat für Kinderliteratur in einem Verlag.
Woran arbeiten Sie gerade?
In meinem nächsten Buch geht es um Frauenfreundschaften, aber auch um die Schwierigkeiten, als Erwachsener Freundschaften zu schließen und zu pflegen.
Haben Sie eine Nachricht für Ihre deutschen Leser*innen?
Es gibt so viele Bücher da draußen, dass ich immer gerührt bin, wenn jemand auch nur daran denkt, mein Buch in die Hand zu nehmen. Ich versuche, viele Themen anzusprechen: Dating, berufliche Entwicklung, familiäre Dysfunktionalität, die Kultur Ghanas, Ethnizität, Trauer, Coming-of-age, das Verlagswesen, Frauenfreundschaft, Liebe, Sex und doppelte Staatsbürgerschaft. Wenn ein*e Leser*in auch nur eine von Maddies Erfahrungen nachempfinden kann, dann ist das großartig. Die Geschichte liegt mir sehr am Herzen, und ich hoffe, dass sie Ihnen gefallen wird.
Inge Kunzelmann