»Im Krieg« von Nora Krug als eines der »Schönsten Deutschen Bücher 2024« ausgezeichnet
»Setzt ein Zeichen und zeigt wichtige Trends und Strömungen der deutschen Buchproduktion«: Die Auszeichnung der Stiftung Buchkunst geht in diesem Jahr u.a. an das im Februar erschienene neue Werk der gefeierten Penguin-Autorin
Nora Krug wird für ihr im Februar erschienenes Buch »Im Krieg. Zwei illustrierte Tagebücher aus Kiew und St. Petersburg« als eines von 25 Werken mit dem angesehenen Preis »Die Schönsten Deutschen Bücher« prämiert.
Im Wettbewerb der »Schönsten Deutschen Bücher« wählte eine 14-köpfige Jury aus Expert*innen in einem aufwendigen Verfahren die 25 schönsten Bücher des Jahres aus knapp 600 Einreichungen aus. Die 25 ausgewählten Bücher sind vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung. Sie zeigen eine große Bandbreite gestalterischer und herstellerischer Möglichkeiten sowie wichtige Trends und Strömungen der deutschen Buchproduktion. In jeder der fünf Kategorien »Allgemeine Literatur«, »Wissenschaftliche Bücher, Fachbücher, Lehrbücher«, »Ratgeber, Sachbücher«, »Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge« und »Kinderbücher, Jugendbücher« gibt es je fünf Prämierte.
Zur Begründung der Jury heißt es:
»Die Autorin führte im ersten Kriegsjahr mit einer ukrainischen Journalistin und mit einem russischen Künstler unabhängig voneinander regelmäßige Interviews. Durch ihre Perspektive als Außenseiterin kann sie beiden Protagonisten als Sprachrohr dienen. […] Die Nachrichten aus beiden Ländern sprechen also für sich, aber sie stehen auch paritätisch nebeneinander. Gleichzeitig werden sie wie in einem biografischen Duell in 52 Runden miteinander konfrontiert […]. Eine solch vielschichtige Syntax gelingt in Nachrichten nur selten.
Die Illustrationen zeigen wie Momentaufnahmen Szenen in starken Anschnitten. Hände und Arme der Erzähler sind zu sehen, aber nie ihre vollständigen Gesichter. Diese Bildtechnik steht in diametralem Gegensatz zu den Fluten der Massenmedien, die den Bildfokus vom Kontext des Geschehens befreien. Hingegen kommt ein langsames Medium mit sichtbar höherem Abstraktionsgrad wie dieses Buch viel näher an einen ran: Es spricht direkt zu mir.«
Aus den 25 Büchern wird am 6. September der mit 10.000 € dotierte »Preis der Stiftung Buchkunst« vergeben. Die Preisverleihung findet im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main statt.
Wir gratulieren unserer Autorin zu dieser großartigen Auszeichnung!
Jenifer Witte