Blattschneider-Ameisen im Schulgarten, Stinkmorcheln im Lehrerzimmer, eine Vogelspinne als Klassen-Tier – in „Battle of Schools“ machen sich die »Emmys« und die »Willis« mit genialem Erfindungsgeist und ausgetüftelten Sabotage-Attacken gegenseitig die Hölle heiß. Wie sind Ihre Erinnerungen an Ihre Schulzeit? Sind Sie gerne in die Schule gegangen?
Ja, ich bin sehr gerne in die Schule gegangen. Weil das für mich irgendwann mein Leben war. Ich bin morgens um 8 Uhr hingegangen, und dann gab es nach dem Unterricht ganz viele AGs, die ich besucht habe. Natürlich nicht solche Special Task Forces, wie sie bei den „Willis“ und „Emmys“ gebildet werden, sondern ganz normale AGs wie Theater AG, Orchester AG, Chor AG oder die Schülerzeitung. Da haben meine Kumpel und ich überall mitgemacht und hatte dadurch so ein Gefühl von Ganztagsschule, die es damals noch gar nicht gab. Ich bin nicht vor 16:00 Uhr oder 17:00 Uhr nach Hause gegangen. Mein ganzes Leben hat in der Schule stattgefunden, und ich fand es super, dort zu sein.
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Mit der Leitung der Task Force „Musical“ verliert Jo an Schüchternheit, wird mutiger und selbstbewusster. Welche besondere Fähigkeit hat Sie als Kind stark gemacht?
Ich glaube, es waren zwei Sachen. Mein loses Mundwerk hat mir schon geholfen, mich gegen tumbe, kräftigere Jungs durchzusetzen. Man hat meistens dann doch den Stress mit doofen Jungs. Ich glaube sowohl als Mädchen als auch als Junge. Durch Geschwindigkeit konnte ich deren Langsamkeit überwinden. Das andere war natürlich auch, dass ich mich schon in frühen Jahren für Lustigkeit interessiert habe und dadurch schnell gelernt habe, über mich und andere zu lachen. Das hat mir von Beginn meiner Schulzeit bis heute das Leben in vielen Situationen leichter gemacht.
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Sie spielen Gitarre, Kontrabass und Violine. Wären Sie als Schüler auf dem musischen Willibald-Gluck-Gymnasium richtig gewesen, oder schlummert in Ihnen auch eine naturwissenschaftliche Leidenschaft?
Also die beste Schule ist die, die alles bietet. In frühen Jahren schon zu denken, jetzt müssen wir bereits Talente festklopfen, ist genau das Gegenteil von dem, was Schule sein sollte. Schule sollte nur Angebote machen, und deshalb sollte eine naturwissenschaftliche Schule auch ein hervorragendes Angebot an Orchester, Schultheater und Chor bieten. Und in der Umkehrung sollte das musische Gymnasium oder die musische Realschule dasselbe tun und auch einen Blick in die Forschung, quasi in die wissenschaftliche Betrachtung der Welt, bieten. Denn beides, die Wissenschaft und das sinnliche Betrachten der Welt, machen den Menschen perfekt, sonst bleibt er unrund.
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