Aktuelles | 29.03.2022 | Siedler, Pantheon

Geert Mak erhält den Preis "Das politische Buch 2022" der Friedrich-Ebert-Stiftung

Geert Mak, Große Erwartungen, Das Politische Buch / FES

Der diesjährige Preis für „Das politische Buch“ der Friedrich-Ebert-Stiftung geht an Geert Mak für Große Erwartungen. Auf den Spuren des europäischen Traums (Siedler Verlag). Damit wird nach Andreas Kossert zum zweiten Mal in Folge ein Autor des Siedler Verlags mit dem renommierten Literaturpreis ausgezeichnet.

Geert Mak

Weitere Informationen zur Preisverleihung, die am am 10. Mai 2022 in Berlin stattfindet und per Livestream übertragen wird, finden Sie auf der Website der Friedrich-Ebert-Stiftung.

 

Zum Buch: 
Bereits mit seinem seinem hochgelobten Werk In Europa hat Geert Mak die Geschichte unseres Kontinents im katastrophenreichen 20. Jahrhundert virtuos erzählt und damit einen Klassiker der Geschichtsschreibung vorgelegt, der zum internationalen Bestseller wurde.

Mit „Große Erwartungen, das am 9. Mai auch als 2022 aktualisiertes Taschenbuch im Pantheon Verlag erscheint, spürt Mak über 15 Jahre später dem alten europäischen Traum – Frieden, Demokratie, Wohlstand – nach, der immer mehr zum Albtraum wird. Angesicht eines desorientierten und gespaltenen Europas fragt sich Mak: „Was ist beim turbulenten Start ins 21. Jahrhundert mit der europäischen Welt geschehen?“


In der Jurybegründung heißt es:
„Die Jury zeichnet mit Geert Mak einen großartigen europäischen Journalisten und Sachbuchautor aus. Dem großen Erzähler Mak gelingt es mit diesem Buch, ein facettenreiches Bild der oft krisengeplagten letzten 20 Jahre mit einem konstruktiv-kritischen Blick auf die Stärken und Schwächen des europäischen Projekts zu verknüpfen.

Europa – das ist für Mak zunächst die politische Gemeinschaft der Europäischen Union, aber eben auch ein darüberhinausgehender gemeinsamer Erfahrungshintergrund.

Auf seiner Suche nach dem europäischen Traum begegnet Mak immer wieder der Wunsch nach einem Umdenken in Europa: Weg von einem technischen Verständnis der europäischen Einigung und hin zu einem politischen Europa, das die Menschen und die Suche nach einer europäischen Identität in den Mittelpunkt stellt; ein Europa, das demokratischer funktioniert, einen Raum für europäische Willensbildung schafft und eine starke Stimme in der Welt hat.

Wo überall Handlungsbedarf besteht, zeigt der scharfsinnige Blick des Autors auf die multinationalen Krisen der letzten beiden Jahrzehnte – die Europa zu meistern hatte, in denen sich die Länder aber oft tief gespalten zeigten und dadurch die europäische Handlungsfähigkeit in entscheidenden Momenten schwächten. Eurokrise, Bankenkrise, Flüchtlingskrise, Brexit, Ukrainekrise und Nationalismus werden akribisch untersucht und ihre vielschichtigen Ursachen freigelegt. Gerade das Kapitel „Geister der Vergangenheit“ gewinnt angesichts des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine eine traurige Aktualität und bedrückende Voraussicht. Wie kaum ein anderer vermag es Mak, die verschiedenen Entwicklungen zu verdichten und uns einen Rahmen zur Einordnung aktueller Geschehnisse zu bieten.

Bemerkenswert ist dabei auch die Vielfalt der Perspektiven, die der Autor zu einer hervorragenden Analyse der wesentlichen Herausforderungen der letzten 20 Jahre zusammenfügt. Mak erzählt und vermittelt Geschichte und Stimmungen, die oftmals in einem Bedauern über verpasste Chancen münden, aber damit auch alternative Lösungswege für die Zukunft aufzeigen. Die Kritik, die Mak in dem Buch trotz seines eindeutigen Bekenntnisses für das „Projekt Europa“ immer wieder mitschwingen lässt, bezieht sich vor allem auf den neoliberal geprägten Geist, der in diesen Jahrzehnten dominierte. Bei dem Unterfangen, viele Bereiche des Lebens zu quantifizieren und entlang marktgerechter Kriterien zu bewerten, sei der europäische Traum zu oft auf der Stecke geblieben. Für die Zukunft müssen die Länder Europas mehr gemeinsame Verantwortung übernehmen. Das funktioniert aber nur, wenn nationale Egoismen überwunden werden, europäische Solidarität nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, man sich von den Ideen des Wirtschaftsliberalismus trennt und die Demokratisierung der EU weiter vorantreibt. ,Große Erwartungen' ist ein Aufruf an uns alle, den europäischen Traum lebendig zu halten und weiterzuentwickeln.“


Zum Autor:
Geert Mak, geboren 1946, zählt zu den bekanntesten niederländischen Publizisten und gehört zu den wichtigsten Sachbuchautoren des Landes. Zuletzt erschienen von ihm bei Siedler und Pantheon "In Europa" (2007), "Die Brücke von Istanbul" (2007), "Was, wenn Europa scheitert" (2012) und "Wie Gott verschwand aus Jorwerd" (2014) und "Große Erwartungen" (2020). 2008 wurde Geert Mak für sein Werk bereits mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. 

 



Wir gratulieren Geert Mak herzlich und freuen uns mit ihm.

Bei Interesse an einem Interview oder an Rezensionsexemplaren von Geert Maks Büchern stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. 

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