Aktuelles | 25.05.2022 | Penguin

Gary Shteyngart auf Lesereise mit seinem neuen Roman »Landpartie« vom 20. bis 23. Juni

Gary Shteyngart

Ein Haus auf dem Land außerhalb New Yorks, acht Freunde, vier Romanzen und sechs Monate in Isolation. Der gefeierte US-amerikanische Autor Gary Shteyngart meldet sich mit einem neuen Roman zurück und geht damit auf Lesereise durch Deutschland und in die Schweiz.

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Landpartie

Gary Shteyngart

Ein Haus auf dem Land außerhalb New Yorks, acht Freunde, vier Romanzen und sechs Monate in Isolation – der gefeierte Autor Gary Shteyngart meldete sich Ende vergangenen Jahres mit seinem neuen Roman »Our Country Friends« zurück, der nun am 23. Mai unter dem Titel »Landpartie« auch auf Deutsch erschienen ist. Die amerikanischen Kritiker zeigten sich begeistert: »Dies ist der große amerikanische Pandemie-Roman, und nur Shteyngart konnte ihn schreiben.« so Kirkus. Und Salman Rushdie meinte  »Vor globalen Katastrophen kann man sich verstecken, aber vor privaten nicht. Gary Shteyngarts bewegendster Roman ist eine mächtige Fabel für unsere gebrochene Zeit.«

Tatsächlich ist »Landpartie« eine ungemein zeitgenössische Geschichte, erzählt von einem großen Romancier: Shteyngart dokumentiert die singuläre Gefühls- und Erlebniswelt des Jahres 2020 und verpackt sie in einen süffig-intelligenten Roman, der Erinnerungen an die großen Klassiker der russischen Literatur durchscheinen lässt – versetzt ins Amerika der Gegenwart.

Im Juni ist er auf Lesereise In Deutschland und in der Schweiz.
 

Hier die Termine:

 

Mo. 20.6. | ZÜRICH (CH), Kaufleuten, 20 Uhr (Mod.: Mikael Krogerus, dt. Stimme: Wanda Wylowa)  

Di. 21.6. | MÜNCHEN, Literaturhaus, 20 Uhr, Saal & Stream, (Mod.: Knut Cordsen, dt. Stimme: Benito Bause) 

Mi. 22.6. | BERLIN, Pfefferberg Theater, 20 Uhr (Mod.: Joachim Scholl, dt. Stimme: Heikko Deutschmann) 

Do. 23.6. |  KÖLN, Kunstverein, Hahnenstr. 6, 19:30 Uhr, VA: Literaturhaus, (Mod.: Kristian Lutze, dt. Stimme: Stefko Hanushevsky) 

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und bitten um Ankündigung!

Weitere Informationen zur Reise finden Sie hier. 

 

»Die Gemeinschaften, die noch funktionieren, sind die ganz kleinen.« Ein Interview mit Gary Shteyngart im Vorfeld seiner Lesereise:

Herr Shteyngart, in Ihrem neuen Roman versammelt der russischstämmige Schriftsteller Sasha Senderovsky eine Gruppe von Freunden in seinem Landhaus außerhalb von New York, um gemeinsam mit ihnen das Ende der Pandemie abzuwarten. Wie haben Sie selbst diese schwierige Zeit verbracht?

Ich war in einer ganz ähnlichen Situation wie Sasha, ich habe auch ein Haus auf dem Land. Allerdings gibt es bei mir nur einen Gästebungalow, nicht fünf wie bei Sasha. Normalerweise kommen im Sommer meine Freunde zu Besuch, das war nun nicht möglich, und sie haben mir sehr gefehlt. Ich glaube, ich habe das Buch geschrieben, um meine Einsamkeit in Schach zu halten und das Haus mit den Stimmen meiner abwesenden Freunde zu füllen.

Kann man als Schriftsteller, der für seinen kompromisslosen und analytischen Blick auf die Gegenwart geschätzt wird, überhaupt noch NICHT über die Pandemie schreiben?

In Amerika scheint es nicht so, als würden wir die Pandemie in absehbarer Zeit loswerden, weil ein Teil unserer Bevölkerung komplett verrückt ist und sich nicht impfen lassen will. Deshalb ist das nicht einfach nur eine kurze Irritation in der Geschichte der Menschheit –unsere Realität wird noch auf lange Sicht eine andere sein. Und wenn es dann vorbei ist, kommt etwas anderes auf uns zu. Katastrophenliteratur ist die wahrhaftigste Form von Literatur, die es gibt. Aber immerhin versuche ich in meinen Büchern, unsere Existenzkrise mit ein bisschen Humor zu garnieren. Ja, unser Planet hat wirklich langsam genug von uns.

Wie hat die Pandemie uns verändert – als Individuen, und als Mitglieder einer Gemeinschaft?

Sie hat die tiefe Kluft zwischen Menschen, Nationen, Kontinenten und Bevölkerungsschichten noch viel deutlicher gemacht. Die Gemeinschaften, die noch funktionieren – zumindest in den USA –, sind die ganz kleinen. Gruppen von Freunden zum Beispiel, denn sogar Familien haben sich seither entzweit.

Die Figuren in Ihrem Roman bilden eine sehr diverse Besetzung, was Hintergrund, Alter oder Geschlecht angeht. Sind Unterschiede ein Hindernis für Freundschaften, oder können sie sogar förderlich sein? Was bedeutet Freundschaft für Sie?

Ich habe das Glück, dass ich seit der Highschool von Menschen umgeben bin, die aus allen Ecken der Welt nach New York kamen. Die meisten meiner Freunde sind Einwanderer, oder ihre Eltern waren Einwanderer. Wäre das anders, wäre mein Leben viel langweiliger, glaube ich. Und Sasha und seinen Freunden geht es ganz genauso.

»Landpartie« ist als moderne tschechowsche Erzählung gelesen worden, und natürlich kommt auch Boccaccios »Dekameron« in den Sinn. Sehen Sie sich als einen Autor, der bestimmten Traditionen folgt?

Als ich in meinem Landhaus festsaß, bin ich Tschechow tatsächlich sehr nahegekommen. Ich habe seine Kurzgeschichten wieder und wieder gelesen. Niemand schreibt besser über Menschen, die ihr Leben auf beengtem ländlichem Raum leben und ständig darüber nachdenken, was bei ihnen alles falsch gelaufen ist. Das ist eine herrliche Thematik, und mit einem schönen Glas Riesling macht die Lektüre großen Spaß.

Sie kennen Deutschland gut und waren schon einige Male hier, um Ihre Bücher vorzustellen. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Ach, das war alles wirklich fantastisch. Ich war als Gast der American Academy für eine Zeit lang in Berlin, deshalb liegt mir Berlin sehr am Herzen. Und ein Weißwurstfrühstück in München ist die beste Art von Frühstück, die ich kenne. Die Menschen, die ich in Deutschland getroffen habe, waren alle sehr nett. Einige von ihnen teilten sogar mein bemitleidenswertes Hobby für Männer im mittleren Alter, nämlich das Sammeln von Uhren. Sie haben ihre Uhren mitgebracht, um sie mir zu zeigen, und in ganz extremen Fällen durfte ich sogar darauf unterschreiben.

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