»Direkt, chaotisch, therapieresistent« so beschreibt Mimi Steinfeld ihre Romanfigur Cressida Catterberg. Chaotisch und therapieresistent sei sie selbst, die Direktheit würde sie sich manchmal mehr wünschen, sagt die Autorin, die mit ihrem ersten Roman als Mimi Steinfeld eine kluge, moderne Komödie irgendwo zwischen »Fleabag« und einer Serie von Helmut Dietl geschrieben hat.
»Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)« ist ein Roman, wie man ihn sich nur wünschen kann: intelligent, witzig und liebenswert. Mimi Steinfeld begegnet auch vermeintlich gar nicht so einfachen Themen mit einem Augenzwinkern. »Ich habe irgendwann festgestellt, dass Humor ein gutes Mittel ist, belastenden Themen zu begegnen. Natürlich funktioniert das nicht immer, aber es erleichtert das Leben ungemein«, sagt sie. Ein wunderbares Mittel gegen Winterblues im Februar könnte also dieser Roman sein.
Cressidas Probleme lassen sich schnell aufzählen: zu wenig Geld, zu viele Dates, zu viele anstrengende Familienmitglieder. Dazu noch Mika, der One-Night-Stand ihrer Mitbewohnerin, der sich in ihrer WG einquartiert hat. Ganz oben auf der Liste steht allerdings Cressis Mutter Eveline. Genauer gesagt deren Beerdigung und letzter Wunsch: Ihre Asche soll illegalerweise im Englischen Garten verstreut werden, außerdem hat sie Cressi auch noch ein altes Bistro hinterlassen. Kein Wunder, dass Cressi ständig ihren Therapeuten, Herrn Lindholm, anrufen muss. Ihr Leben ist ein einziger Notfall! Aber womöglich könnte Mika ihr dabei helfen, das Leben und ihr Herz in den Griff zu bekommen.