Wie lassen sich Hochsensibilität, Verlustängste, Einsamkeit, Schuldgefühle, Panik in engen Räumen oder andere unangenehme Gefühlen aus therapeutischer Sicht erklären? Wer diese Symptome verspürt, hat vielleicht das Trauma eines vorgeburtlichen Geschwisterverlustes erlitten. In der Wissenschaft wird davon ausgegangen, dass 30 bis 60 Prozent aller Schwangerschaften zunächst als Mehrlingsschwangerschaften angelegt sind. Während er für die Mutter meist unbemerkt bleibt, kann dieser frühe Verlust für das überlebende Kind hingegen weitreichende Folgen haben.
Die Autorin Inge Danke ist selbst ein verlassener Zwilling und hat bei ihrer Tätigkeit als systemische Familien- und Traumatherapeutin viele Klienten begleitet, die im Mutterleib einen Zwilling verloren haben. In ihrem neuen Buch erklärt Inge Danke das Trauma des vorgeburtlichen Geschwisterverlustes aus spirituell-psychologischer Sicht und gibt viele Impulse zur Heilung. Sie vermittelt dabei neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und stellt geeignete Therapien vor. Denn für viele überlebende Zwillinge kann erst die Aufarbeitung des Verlustes und die Kontaktaufnahme zur verlorenen Geschwisterseele Heilung bringen. Dies kann mit Hilfe von außen, z.B. anhand von Familienaufstellungen oder Traumatherapien geschehen, aber auch Selbstheilungsmaßnahmen kommen zum Einsatz, um wieder neuen Halt zu finden und sich zu verankern, wie z. B. Baummeditationen, Yoga- und Qi Gong-Übungen oder Mandala-Malen. Einfühlsam beschriebene Fallbeispiele und ein Selbsterforschungstest, mit dem man herausfinden kann, ob man selbst ein verlassener Zwilling sein könnte, runden das Buch ab.
