Eydernornische Pharotechnologie, Epidermisperforierer und Zemmer Hondertdertiejn – Sind die Moers'schen Wortakrobatiken für Sie als Profi ganz einfach sprachlich umzusetzen?
Zum Glück hat sich Walter Moers bei dem Roman "Die Insel der Tausend Leuchttürme" ziemlich zurückgehalten, was schräge Anagramme und auch unaussprechliche Namen angeht. Ich fand, das war bei "Prinzessin Insomnia" heftiger. Da gab es Schmopfkerzen, Grämine, Flaganschall und solche Sachen, obwohl man natürlich sagen muss, auch hier ist das anspruchsvoll, besonders was die Sprache der Küstengnome angeht. Die sprechen in dem Roman so eine Art zamonisches Platt. Das ist und war definitiv nicht ohne. Ich sage nur: „Kraakenfieken”.
Wie viele Seiten „Walter Moers“ schaffen Sie denn an einem Tonstudio-Tag?
Ich würde sagen, wenn es gut läuft, schaffen wir schon mal 75 Seiten, aber wenn mein Magen zu sehr knurrt, dann nur 60. Aber um die 60-65 Seiten schaffen wir schon pro Tag.
Lassen Sie sich bei der akustischen Ausgestaltung der Figuren von den Zeichnungen inspirieren?
Was ganz schön ist: Walter Moers hat uns hier ins Studio vorher zu fast allen Figuren erste Entwürfe, Zeichnungen geschickt. Die waren sehr hilfreich, um die Figuren anzulegen, besonders was die Schweinlinge angeht - die Zeichnung von ihm fand ich ziemlich interessant. Die hätten auch definitiv anders geklungen, wenn ich vorher keine Illustrationen gehabt hätte. Ich hätte sie wahrscheinlich ein bisschen mehr grunzen lassen, die klingen jetzt nobler und auch ein bisschen mehr snobby.
Eydernorn oder doch lieber griechische Inseln?
Ich bin seit jeher ein großer Fan von Puerto de Sóller auf Mallorca. Aber wenn man mich jetzt so fragt, würde ich sagen, Eydernorn würde ich mir schon zwei Wochen gefallen lassen. Ich würde nicht nein sagen.
Wie würden Sie sich denn einen Tag auf Eydernorn gestalten?
Einen Tag auf Eydernorn? Ich würde erstmal in die Schiefe Reihe gehen. Da würde ich mehrere Krabbenbrötchen essen, dann eine kleine Dünenwanderung zum weißen Turm unternehmen und einen kleinen Plausch mit der Schreckse Inazea halten, wenn sie mich denn in ihren Leuchtturm hereinlässt. Danach würde ich, glaube ich, in den Fackelfisch gehen, den Abend ausklingen lassen, vielleicht noch zwei Flaschen Dünenwein trinken, dazu reichlich Orkanbrot essen und eventuell zum Schluss noch eine Gespensterflunder - mal gucken.