Der Heyne Verlag trauert um seinen Autor.
Jean-Paul Belmondo war eine der prägenden Persönlichkeiten des Films in den 1960er / 70er-Jahren und zählte zu den großen Künstlern dieser Zeit. Mit 88 Jahren ist Jean-Paul Belmondo als Filmlegende am Montag, den 6. September 2021 in seiner Heimat Paris verstorben
Humorvoll, selbstbewusst und rebellisch: Jean-Paul Belmondo wurde 1933 in Neuilly-sur-Seine geboren. Er lernte die Schauspielerei am renommierten Pariser Konservatorium und wurde zu einem der größten Stars des französischen Kinos. Er wirkte bis heute in beinahe 100 Filmen mit und wurde unter anderem mit dem César, dem Goldenen Löwen und der Goldenen Palme ausgezeichnet. Zielstrebig und unbeirrt verfolgte er seine Träume und Ziele.
Als Herzensbrecher und Draufgänger begann Belmondo seine kinematographische Karriere. 1959 erhielt er mit nur 26 Jahren die Hauptrolle in Jean-Luc Godards Film „Außer Atem“. Als Meisterwerk der Nouvelle Vague erinnert man sich noch heute an diesen Film. Mit seiner Rolle des kleinkriminellen Michel wurde Belmondo über Nacht zum Star. Seine persönliche Anziehungskraft, seine Ungezwungenheit und Selbstironie machten ihn zum außergewöhnlichsten Schauspieler seiner Generation. Frankreich liebte ihn und verlieh ihm den Spitznamen „Bébel“. Auch Regie-Größen wie Jean-Pierre Melville, Claude Sautet, François Truffaut und Philippe de Broca schätzten ihn sehr und rissen sich um den einzigartigen Schauspieler.
Nach fast 60 Jahren blickt Belmondo in seiner Autobiographie, welche 2018 im Heyne Verlag unter dem Titel „Meine tausend Leben. Die Autobiografie“ erschienen ist, auf seine Karriere und sein Leben zurück. Seine Kindheit im Krieg, die Zeit am Pariser Konservatorium, wo er die Schauspielerei lernte und lebenslange Freundschaften schloss, sein Aufstieg und Durchbruch im Filmgeschäft, seine Fehden mit Wegbegleitern und von den Frauen, mit denen er spielte und die er liebte, darunter Laura Antonelli und Ursula Andress. Davon erzählt er in seinem Werk – nachdenklich, selbstironisch und sehr persönlich. Er selbst, stets charmant mit französischem Charme und intellektuell brillant, war ein Künstler in Reinkultur: immer neugierig und immer offen für Herausforderungen, die er selbst im hohen Alter nicht scheute.
Belmondo kann auf eine atemlose Karriere zurückblicken: knapp 100 Kinofilme und mehr als 40 Theaterrollen. Bis zuletzt verlor er seine Liebe zur Schauspielerei nicht und bereicherte sein Publikum sowie die Kulturszene mit seinem Talent. Jean-Paul Belmondo – eine französische Filmikone: Wir werden ihn, seinen mitreißenden Charakter und seinen unerschöpflichen Appetit auf das Leben vermissen.