Aktuelles | 04.10.2021 | cbj audio

Der Bär im Dschungel

DietmarBär ©Anita Back_cbj audio

Dietmar Bär liest Das Dschungelbuch von Rudyard Kipling

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Dietmar Bär und „Das Dschungelbuch“ – diese Geschichte begann bereits vor über 30 Jahren am Wuppertaler Theater. Damals spielte der heutige Tatort-Star die Schlange Kaa, jetzt liest Dietmar Bär den Klassiker von Rudyard Kipling als Hörbuch für cbj audio. Im Interview erzählt er von seiner besonderen persönlichen Beziehung zu diesem Titel und seiner Arbeit als Hörbuchsprecher.

Gerne können Sie das Interview im Rahmen einer Besprechung des Hörbuchs ganz oder in Teilen verwenden. Dazu finden Sie die Antworten auf die einzelnen Fragen als Audiofiles, sowie den gesamten Text zum Download am Ende.

Außerdem können wir Ihnen umfangreiches Bildmaterial zur Verfügung stellen (siehe unten), das Sie im Zusammenhang mit einer Hörbuch-Vorstellung und mit Copyright-Vermerk gerne honorarfrei nutzen können.

DietmarBär ©Anita Back_cbj audio

Was war Ihr erster Gedanke, als Sie die Anfrage erhalten haben, „Das Dschungelbuch“ als Hörbuch einzulesen?

DIETMAR BÄR: Der erste Gedanke war an mein allererstes Kinoerlebnis als kleiner Junge von sieben Jahren. Der nächste Gedanke war das Weihnachtsmärchen in Wuppertal am Theater 1988, wo ich Schlange Kaa und Vater Wolf gespielt habe. Also ich hatte sofort meine Bezüge und habe große Lust verspürt, das hier einzulesen.

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Wann und wie sind Sie dem „Dschungelbuch“ zum ersten Mal in Ihrem Leben begegnet?

DIETMAR BÄR: Das erste Mal in Form eines Kinofilms, den wir, glaube ich, alle kennen von Walt Disney. Als kleiner Junge von sieben Jahren saß ich im Kino und es war mein allererstes Mal in einem Kinosaal zu sitzen und dieses Abenteuer zu schauen.

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Wie haben Sie das „Dschungelbuch“ aus kindlicher Perspektive in Erinnerung? Und wie nehmen Sie den Text heute wahr?

DIETMAR BÄR: Begonnen hat das eben alles mit dem Disneyfilm. Und einige Jahre später am Theater, als wir das Weihnachtsmärchen aufführten und unser Dramaturg Gerald Theobald den Kipling-Stoff zum Theaterstück adaptierte, habe ich das erste Mal Kontakt zu dem literarischen Urstoff bekommen und gesehen, dass das doch zwei verschiedene Kontinente sind.

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Was macht die Geschichte für heutige Kinder spannend?

DIETMAR BÄR: Oh, ich glaube das ist erstmal die große, uralte Geschichte von Mensch trifft auf Natur. Wir haben einen kleinen Jungen, der von wilden Tieren das Leben, das Überleben lernt. Es ist also eine große Bandbreite. Einmal glaube ich, die Neugierde aller kleinen Mädchen und Jungen zu befriedigen, was da draußen in so einem exotischen Dschungel los sein kann, aber dazu auch die ewige Frage nach „Wer ist der Stärkere“, die Frage nach Gesetzen untereinander. Also da ist eigentlich für ein Kind, finde ich, ziemlich viel drin.

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Sie standen als junger Schauspieler bereits vor 30 Jahren mit dem „Dschungelbuch“ am Wuppertaler Theater auf der Bühne, damals in der Rolle der Schlange Kaa. Was wäre heute Ihre Wunschrolle?

DIETMAR BÄR: Ich bin mit meiner heutigen Rolle als Erzähler des „Dschungelbuchs“ hoch auf zufrieden. Weil vor vielen, vielen kleinen sehr lebendigen Kindern morgens ab 10 Uhr Doppelvorstellung „Dschungelbuch“ zu spielen, das ist eine, auch physisch sehr anspruchsvolle Aufgabe. Das möchte ich mir jetzt gerade mit gestandenen 60 Jahren gar nicht mehr vorstellen. Ich freue mich, hier zu sitzen und zu sprechen.

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Haben Sie als Sprecher beim Einlesen eines Hörbuchs ein konkretes Publikum vor Augen? Diejenigen, die „Das Dschungelbuch“ vor Jahrzehnten gelesen bzw. gesehen haben und/oder auch ein jüngeres Publikum?

DIETMAR BÄR: Das große Publikum, an das ich denke, ist eigentlich nicht da. Ich habe erstmal meine Phantasie, in der ich hier in einer Abgeschiedenheit sitze und am Mikrofon diese Geschichte entstehen lassen kann, was ein großes, wunderbare Privileg ist für einen vom Theater eingefärbten Schauspieler. Und dazu kommt beim „Dschungelbuch“ natürlich diese große Aufgabe zwischen diesen beiden Planeten, die wir alle kennen. Das ist der Disneyfilm, da nehme ich jetzt mal meine Generation mit und auch sicherlich die jüngeren, die diesen Film gesehen haben. Und dann all die anderen, die auch das literarische Vorbild, das Urbuch von „Dschungelbuch“-Schreiber Kipling kennen. Das sind zwei völlig verschiedene Welten und die zusammenzubringen, ist jetzt vielleicht eine reizvolle Aufgabe mehr.

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Worin unterscheidet sich die Vorbereitung für das Einsprechen eines Hörbuchs von den Vorbereitungen einer Rolle für einen Film oder im Theater?

DIETMAR BÄR: Das ist eine Frage, die bezieht sich jetzt so ein bisschen auf mein Handwerk, über das es mir immer sehr schwerfällt, zu reden und es zu beschreiben, weil ich es einfach mache. Aber was das Hörbuch betrifft, die Antwort kann gegeben werden: Ich bin als erstes mal ein Leser, wie alle anderen auch und lese das Buch, den Stoff, den Text. Und dabei arbeiten die Fantasiezellen schon los. Danach fange ich an, so einen Hörbuchtext einzurichten, auf Geschwindigkeiten, Pausen, natürlich auch auf Korrekturen. Und dabei fange ich schon an, mir Gedanken zu den einzelnen Charakteren zu machen und sie mir vor meinem inneren Auge vorzustellen, und dann entstehen die Stimmen. Das klingt vielleicht ein bisschen profan, aber so ist es.

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Was sind die Herausforderungen beim Ausdruck ausschließlich über die Sprache? Was reizt Sie als Schauspieler besonders an der Hörbucharbeit?

DIETMAR BÄR: Das ist eigentlich kaum zu beantworten. Das ist natürlich eine Schwierigkeit, dass die einzige Möglichkeit, hier etwas zu transportieren, die Stimme ist. Ich kann es nicht erläutern. Es scheint mir irgendwie zu gelingen in mannigfaltiger Weise. Und das Tolle eigentlich an so einer Arbeit ist die Konzentration, die so ein Einlesen mit sich bringt. Dass man allein sitzt mit einem Text, mit einem Mikrofon, natürlich begleitet von Regie und Technik und sich dabei in diese Geschichte reinfallen lassen kann. Das hat also auch was sehr Meditatives. Und es liegt für mich fast näher noch an meinem eigentlichen Urberuf des Theaterschauspielers, des Geschichtenerzählers, weil genau das tun wir hier. Wir lesen etwas laut vor und lassen dadurch eine Geschichte entstehen. Das ist toll.

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