Abdulrazak Gurnah: Das verlorene Paradies. Roman
Ostafrika, Ende des 19. Jahrhunderts: Der zwölfjährige Yusuf führt mit seiner Familie ein einfaches Leben auf dem Land. Als der Vater sich mit seinem kleinen Hotel verschuldet, wird der Junge an einen Gläubiger verkauft, an »Onkel Aziz«. Von einem Tag auf den anderen landet er im lebhaften Treiben der Stadt, zwischen afrikanischen Muslimen, christlichen Missionaren und indischen Geldverleihern. Die Gemeinschaft dieser Menschen ist alles andere als selbstverständlich und von subtilen Hierarchien bestimmt. Schon bald wird Yusuf in eine fremde Familie gegeben, muss seinen Onkel auf eine gefahrenvolle Karawanenreise ins Landesinnere begleiten, auf der sie die Folgen der im Land schwelenden Machtkämpfe zu spüren bekommen – und verliebt sich erstmals und kopfüber. Doch gerade als der inzwischen junge Mann beginnt, in seinem Leben so etwas wie Sicherheit zu empfinden, werden er und alle um ihn herum mit der brutalen neuen Realität der deutschen Kolonialherrschaft konfrontiert.
»Gurnahs poetische Prosa ist rein und klar. Die Emotionen, die in all den leuchtenden Facetten dieses Buches aufscheinen, klingen lange nach und sind einfach wunderschön.«The Guardian