In "Das deutsche Alibi. Mythos ‚Stauffenberg-Attentat‘ – wie der 20. Juli 1944 verklärt und politisch instrumentalisiert wird" dekonstruiert die Journalistin Ruth Hoffmann den Mythos des sogenannten ‚Stauffenberg-Attentats‘ und zeigt, wie die legendenhafte Überhöhung des 20. Juli unseren Blick auf die Ereignisse und die gesellschaftliche Vielfalt der Verschwörung verstellt. Sie deckt auf, wie das Attentat seit Gründung der Bundesrepublik politisch instrumentalisiert wird: mal um sich gegen die DDR abzusetzen und kommunistische Widerständler zu diffamieren; mal um Politikern, die mit dem NS-Regime kollaboriert hatten, eine Nähe zum Widerstand anzudichten; oder, wie neuerdings die AfD, um die eigene Demokratiefeindlichkeit mit einem angeblichen Widerstandsgeist in der Tradition Stauffenbergs zu kaschieren.
Aus der Begründung der Jury: „Sie verdeutlicht die historische Tiefe von Ereignissen und ihre Wirkung bis heute. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Debatten zeigt die Autorin, wie wichtig eine holistische Betrachtung ist, die außerdem überraschende Einsichten bietet.“
Die Preisverleihung findet am 11. Juni 2024 in der Hamburger Elbphilharmonie statt.
Wir gratulieren der Autorin zu ihrer Nominierung!
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Deutschen Sachbuchpreises.