Aktuelles | 04.10.2023 | der Hörverlag

Christoph Maria Herbst liest Weihnachtliches von Agatha Christie

Foto von Christoph Maria Herbst

Am 11. Oktober erscheint die Geschichtensammlung "Wunderbare Weihnachten" von Agatha Christie. Im Interview spricht Christoph Maria Herbst über seine weihnachtlichen Rituale und seine Arbeit als Sprecher.

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Wunderbare Weihnachten

Agatha Christie

"Für mich gehört zur Adventszeit das Backen von vielen, vielen Tabletts mit Keksen. Und auch das Essen von Keksen und das Zunehmen. Und auf kein einziges Gramm, das man zunimmt, verzichten wollen. Mit ein bisschen Glück wird es draußen auch kälter, und vielleicht schneit es auch irgendwann." – Christoph Maria Herbst

Christoph Maria Herbst erzählt im Interview, was Wunderbare Weihnachten für ihn ausmachen – und liest den gleichnamigen Titel von Agatha Christie, der am 11. Oktober 2023 im Hörverlag erscheint. Darin schreibt Christie von Eseln und Engeln, von Maria und dem Jesuskind und sogar von ihrer eigenen ungeplanten Hochzeit an Weihnachten. Im Interview spricht Christoph Maria Herbst zudem über seine weihnachtlichen Rituale und seine Arbeit als Sprecher.

Das Interview können Sie im Rahmen Ihrer Berichterstattung über Buch und Hörbuch gerne nutzen. Die Antworten sind als Audiofiles im untenstehenden Downloadbereich verfügbar.

Lieber Herr Herbst, Sie haben das Hörbuch „Wunderbare Weihnachten, Geschichten zum Fest“ von Agatha Christie eingelesen. Gibt es eine Weihnachtsgeschichte, die bei Ihnen zum Fest nicht fehlen darf?

Ja klar, die Weihnachtsgeschichte schlechthin darf natürlich nicht fehlen. Die Geschichte, die der Grund ist, warum wir Weihnachten überhaupt feiern: nämlich die Version aus dem Lukas-Evangelium. Die wird immer mit viel Tamtam und, wie ich finde, recht würdevoll vorgetragen. Damit es dann aber nicht zu würdevoll wird, gucken wir zuhause gleich im Anschluss “Weihnachten bei Hoppenstedts” von Loriot.

 

Wie schafft man Atmosphäre am Mikro beim Einsprechen eines Hörbuchs im Vergleich zur Arbeit vor der Kamera? 

Bücher einlesen und zu Hörbüchern machen zu dürfen, ist ein riesiges Geschenk. Ich glaube, man muss richtig einsteigen in so eine Geschichte. Man muss – auch wenn das jetzt nach einer Binse klingt, halte ich das für extrem wichtig – das denken, was man gerade liest. Also nicht einfach nur die Zeilen vorlesen, sondern in dem Moment auch sein gerade. Dann muss man, wenn der Text Dialog-lastig ist, für eine akkurate Abgegrenztheit der Stimmen sorgen, dass die Hörer*innen auch die entsprechende Freude daran haben und die Unterscheidung, wenn Dialoge zwischen mehreren Personen stattfinden, wirklich gut nachvollziehen können. Und dann ist es eine große Freude, einfach auch mit Tempi-Wechsel zu spielen, mit Lautstärken zu spielen, leiser zu werden, geheimnisvoll zu sein. Du kannst auch rumschreien, denn so ein Mikro macht ja alles mit. Aber so ein Mikrofon lässt sich auch nicht betrügen, also du kannst eigentlich nicht lügen vorm Mikro. Das Mikro ist da auch eine kleine Guillotine, die macht dich sofort fertig, wenn du Unsinn von dir gibst.

 

Haben Sie als Sprecher beim Einlesen ein konkretes Publikum vor Augen?  

Ich gucke eigentlich immer ausschließlich in die Gesichter des Tontechnikers und meines Regisseurs. Zum Glück trennt uns nur eine Glasscheibe, die ist mal auf meiner Seite und mal auf deren Seite beschlagen ist. Wenn sie auf meiner Seite beschlägt, ist das ein weniger gutes Zeichen, weil das bedeutet, dass ich mich zu sehr anstrenge und zu stark schwitze. Wenn es aber auf ihrer Seite beschlägt, ist es immer ein gutes Zeichen, weil dann „dünsten“ sie Lachen aus und Gefühle sondern sie ab, die ich ja auslösen will, wenn ich den Text einlese. Ich habe immer ein Problem damit, mir ein fiktives Publikum vorzustellen. Das ist viel zu viel Arbeit. Die Energie investiere ich lieber in das Vorlesen des Textes. Ich nehme die konkreten Menschen, die ich sehe, und das ist immer ein großes Geschenk, weil das ist ein Dream-Team. Wir machen ja zu dritt seit Jahrhunderten Hörbücher zusammen.

 

Was gehört für Sie – natürlich neben dem Hören von Weihnachtshörbüchern – zur Adventszeit dazu?

Nicht gänzlich unerwartet und vielleicht auch ein bisschen spießig:  Natürlich das Backen von vielen, vielen Tabletts mit Keksen. Und auch das Essen von Keksen und das Zunehmen. Und auf kein einziges Gramm, das man zunimmt, verzichten wollen. Mit ein bisschen Glück wird es draußen auch kälter, und vielleicht schneit es auch irgendwann. Die Spannung steigt dann schon, und ich muss feststellen, dass das universell und auch altersunabhängig ist, denn das geht mir bis heute so. Und ich freue mich dann aber auch darauf, gleich im Anschluss traditioneller Weise die Biege zu machen und in Urlaub zu fahren. Das gehört ehrlicherweise zu Weihnachten für mich genauso dazu.

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