Aktuelles | 09.11.2022 | cbj audio, cbj Kinderbücher

Checker Tobi - "Der große Demokratie-Check" erscheint als Hörspiel bei cbj audio

Checker Tobi im Studio

Wir haben den Checker, Tobi Krell, bei den Aufnahmen im Tonstudio getroffen

Ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel darf man zwar erst mit 18 Jahren machen, doch politische Bildung sollte schon viel früher beginnen; auch wenn es nach Tobias Krell, alias Checker Tobi, geht. Der bekannte TV-Moderator vermittelt im großen Demokratie-Check Politikwissen auf Augenhöhe für Kinder ab 8 Jahren. Zusammen mit dem Robotermädchen Roberta findet er heraus, welche Rechte Kinder haben, wie eine Wahl funktioniert und was eigentlich die Abgeordneten im Bundestag machen. Am 23. November erscheint das Hörbuch bei cbj audio, parallel zum Buch bei cbj.

Wir haben Checker Tobi bei den Aufnahmen im Tonstudio besucht und ihm einige Fragen gestellt. Im Interview erzählt er, wie sehr ihm das Thema Demokratie am Herzen liegt, warum er glaubt, dass auch Kinder aktiv unsere Politik mitgestalten können und was ihm bei den Aufnahmen für das Hörspiel besonders Spaß gemacht hat.

Das Interview können Sie als Audio oder Transkript nach Rücksprache mit dem Verlag gerne ganz oder in Teilen im Rahmen einer Rezension verwenden.

 

Hast du eigentlich ein Lieblings-Grundrecht?

Natürlich finde ich das Grundgesetz fantastisch und alle Gesetze wichtig; wenn ich mir jetzt eins aussuchen sollte, wäre es Artikel 3, „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich”, weil ich diese Gleichheit und eben nicht Benachteiligungen wegen Hautfarbe, Geschlecht etc. total wichtig finde. 

Besonders als jemand, der Programm für Kinder macht. Ich finde, es ist gibt wenig, das wichtiger ist, als Kindern von Anfang an zu vermitteln, dass es egal ist, wie jemand ist und dass jeder Respekt und Anstand verdient hat. Das, finde ich, steht in diesem Gesetz so drin. Es ist nicht umsonst Artikel 3 und damit eine Grundlage für all die anderen Gesetze. Das würde ich mir jetzt aussuchen: Artikel 3, „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich”. 

 

Warum ist es dir wichtig, Kindern Wissen über Demokratie zu vermitteln? 

Aus vielen Gründen. Kinder sind die Erwachsenen der Zukunft. Das heißt, je früher sie mitbekommen, dass sie mitbestimmen dürfen, dass sie selbst einen Unterschied machen, dass ihre Stimme was zählt, dass sie gehört werden, desto mehr werden das mündige Erwachsene, die das immer mitdenken. Deshalb versuchen wir auch bei unseren Programmen, sowohl natürlich in der Fernsehsendung, aber auch in unseren Hörspielen, das immer wieder zu erzählen. Dafür muss es nicht mal unbedingt der Demokratie-Check sein, sondern es kann auch Sendung XY sein, zu irgendeinem ganz anderen Thema, wo wir trotzdem immer wieder Wert darauf legen, den Kindern zu vermitteln, dass es wichtig ist, wie man durch die Welt geht: mit offenen Augen und einem offenen Herzen. Also man macht Demokratie-Erziehung nicht nur in den Sendungen, oder nicht nur da, wo Demokratie drübersteht. Im Brot-Check wird es um Hunger und die Ungleichverteilung von Ressourcen auf der Welt gehen. Damit macht man bei Kindern eine Tür auf. Die denken: „Aber das ist ja ungerecht. Wir leben hier in einer Demokratie, was ist das für ein Geschenk?”. Das versuchen wir durch die Bank immer zu vermitteln und es ist wichtig, denn was ist die Demokratie für ein unglaublich hohes Gut? Also müssen Kinder das von Anfang an mitbekommen. 

 

Was ist für dich der größte Unterschied zwischen den Aufnahmen für ein Hörspiel und Aufnahmen für eine Checker Tobi-Folge im Fernsehen? 

Das lässt sich ganz schwer vergleichen. Für die Fernsehaufnahmen gehe ich natürlich nach draußen und treffe Menschen und probiere ganz viel aus. Es ist sehr aufwendig, weil man mit einer Kamera immer alles vier, fünf Mal wiederholen muss, bis es sitzt. Und das wiederum ist dann der Reiz, im Vergleich, am Arbeiten hier im Tonstudio. Hier gibt es nur das Mikrofon und mich und Pauli oder meine Mitsprechenden und wir versuchen in den einzelnen Takes alles nur über die Stimme und Geräusche zu vermitteln. Also im Kern ist es das Gleiche: wir wollen Kinder ernst nehmen und für sie ein tolles, abwechslungsreiches, unterhaltsames Programm machen. Das gelingt uns auch, glaube ich, bei beidem, aber die Arbeit im Hör-Studio ist sehr viel konzentrierter auf einen Moment und das finde ich total toll und macht mir ganz viel Spaß. 

 

Kinder dürfen noch nicht wählen. Meinst du, Kinder können trotzdem etwas an der Politik verändern? 

Unbedingt! Auf jeden Fall. Das werde ich auch nicht müde, Kindern bei allen möglichen Gelegenheiten immer wieder mitzuteilen, dass sie auf jeden Fall einen Unterschied machen, auch wenn sie leider viel zu oft nicht richtig gehört werden. Aber eine Stimme haben sie auf jeden Fall. Das ist vielleicht ein plakatives Beispiel, aber doch eins, was sehr einleuchtend ist: Fridays for Future ist eine Bewegung von Kindern und Jugendlichen und wir haben in den letzten Jahren gesehen, was die für einen Riesen-Unterschied gemacht haben und was die bewegt haben durch ihre Protestbewegung. Und es muss ja nicht immer der Protest und die Demonstration sein, es kann ja auch von der anderen Seite her gedacht sein: Engagement, ob in irgendwelchen Kinder und Jugend-Parlamenten oder als Trainer oder Trainerin im Sportverein. Überall können Kinder und Jugendliche einen Unterschied machen. 

Ich finde auch – ein schwieriges Thema – man sollte unbedingt lauter über Wahlrecht mit 16 nachdenken und Kinder und Jugendliche noch früher an die tatsächlichen politischen Entscheidungsprozesse ran holen. Denn früher oder später werden sie da eh mitmachen können und je eher man sie dafür begeistert, dass sie das wirklich können und sollen, desto besser geht es unserer Demokratie. 

 

Manche Kinder haben Eltern, die sich nicht für Politik interessieren. Hast du einen Tipp, wie und wo sich diese Kinder über Politik und ihre Rechte informieren können? 

Im Grunde ja überall, also natürlich in unseren Programmen zum Beispiel. Es gibt, finde ich, ganz tolle Kinder-Programme im Audio, im Fernsehen, in Zeitschriften, überall, in denen, auch wenn nicht Demokratie drüber steht, trotzdem ganz viel Demokratieverständnis und Demokratiewissen vermittelt wird, auch in tollen Büchern natürlich. 

Und es gibt so viele tolle Angebote, dass man die jetzt gar nicht alle aufzählen kann oder nennen kann – „Ja, da müsst ihr hingehen, um euch zu informieren” – aber ich glaube, dass es Kindern, die da ein Interesse daran haben, nicht schwer gemacht wird. Selbst wenn sie aus einem Elternhaus kommen, dass das nicht fördert, glaube ich, begegnen Kinder im allerbesten Fall auf ganz vielen Ebenen schon den Themen Politik und Demokratie.

Hoffentlich auch mit tollen Lehrkräften und engagierten Lehrkräften, vor allem natürlich in der Schule, weil das nun mal der Ort ist, an dem kein Kind vorbeikommt und wo sie im Kleinen, im Klassengremium, auch schon politisch und demokratisch erzogen werden und wo im besten Fall einfach Lust gemacht wird auf das Thema Demokratie. 

 

Was können wir alle dafür tun, damit unsere Demokratie erhalten bleibt? 

Ich glaube, man kann ganz viel tun und das fängt vielleicht bei den ganz kleinen Sachen an: Sich immer wieder ein bisschen daran zu erinnern, dass man einen Unterschied macht, wenn man irgendwie laut ist, wenn man Zivilcourage zeigt, wenn man Menschen widerspricht, die sich demokratiefeindlich äußern, über Wahlen und Teilhabe. Wie gesagt, das kann auch schon im Sportverein sein oder in einem freiwilligen Schulgremium. Bis hin zu den großen Demonstrationen und Protest-Bewegungen, wo jeder unbedingt mitmachen kann und soll, wenn es ein Thema ist, das ihm oder ihr am Herzen liegt.

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