Gleich zwei Luchterhand-Autor:innen, Jaroslav Rudiš und Terézia Mora, bekommen am 1. Oktober von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Tag der Deutschen Einheit den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Zusammen mit 14 weiteren Bürgerinnen und Bürgern werden sie für ihr kulturelles und gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. "Die sechs Frauen und zehn Männer haben sich in herausragender Weise für die Kunst und das von den Corona-Einschränkungen besonders betroffene Kulturleben eingesetzt. Mit ihren außerordentlichen Verdiensten fördern sie ein solidarisches Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt", so die offizielle Pressemeldung.
Über Terézia Mora ist in der Pressemitteilung zu lesen: „Die Schriftstellerin Terézia Mora setzt sich in ihrem Werk immer wieder mit aktuellen Themen und Konflikten in unserer Gesellschaft auseinander. Aus Ungarn stammend, wuchs sie zweisprachig auf und schreibt ausschließlich auf Deutsch. Dennoch fühlt sie sich in Deutschland als Ausländerin. Diese Sichtweise bringt sie in ihre Werke ein und schreckt dabei nicht vor ungeschönten Gegenwartsdiagnosen zurück. Ihre Bücher greifen so anschaulich wie prägnant gesellschaftliche Spannungen auf und schärfen das Bewusstsein dafür, wo ein Wandel notwendig ist. Seit vielen Jahren prägt Terézia Mora mit ihrem Werk, für das sie unter anderem mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet wurde, die literarische Landschaft der Bundesrepublik Deutschland mit. So leistet sie einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftspolitischen Debatte – und diese ist durch die Corona-Pandemie wichtiger denn je. Als renommierte Übersetzerin aus dem Ungarischen bringt uns Terézia Mora außerdem facettenreich die Literatur unseres europäischen Nachbarn nahe.“
Über Jaroslav Rudiš: „Der tschechische Schriftsteller ist einer der engagiertesten Brückenbauer zwischen Deutschland und Tschechien, der einen lebendigen Dialog mit unserem Nachbarland fördert. In besonderer Weise befasst sich Jaroslav Rudiš dabei mit der Geschichte Mitteleuropas. Sein 2019 erschienener Roman "Winterbergs letzte Reise", den er auf Deutsch verfasst hat und der bei Publikum und Kritik auf großes Echo stieß, ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit der Geschichte des Gebietes, in dem die beiden Weltkriege begannen. Als gesellschaftspolitisch engagierter Europäer meldet sich Jaroslav Rudiš immer wieder auch in der deutschen Presse zu Wort und zeigt mit seinen Arbeiten: Grenzen können überwunden werden und die Kultur schafft das auch in Pandemiezeiten.“
Wir gratulieren herzlich zu dieser hohen Auszeichnung!