Angelika Waldis blickt hinter die Fassade einer Vorzeigefamilie
Der neue Roman der Trägerin des ZKB Schillerpreises
Was passiert, wenn Geheimnisse ein Eigenleben führen?
Geheimnisse gibt es in jeder Familie. Auch in ganz normalen. Doch wie schnell die Welt aus den Fugen gerät, wenn Geheimnisse ein Eigenleben entwickeln, ahnt bei den Drehers niemand, als die vierköpfige Familie in der Silvesternacht gespannt aufs kommende Jahr blickt: Heiner Dreher, Jurist, 45 Jahre, schmiedet einen absurden Plan, um mittels gefälschter Briefe seine grobschlächtige Assistentin loszuwerden. Inge Dreher, Englischlehrerin, 42 Jahre, hat ihr Herz an einen albanischen Flüchtling verloren, den sie gegen alle Widerstände im Keller ihres Hauses einquartiert. Nick, 16 Jahre, träumt davon, seine erste große Liebe Nora in eben diesem Kellerraum zu verführen, und Josch, 13 Jahre, spürt dem Nervenkitzel nach, den jeder seiner immer riskanteren Diebstähle in ihm auslöst.
Angelika Waldis, deren Roman „Ich komme mit“ 2019 zum Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels gewählt wurde, begleitet in ihrem neuen Roman „Lauter nette Menschen“ eine Familie durch eine Zeit subtil brodelnder Turbulenzen. Aus ständig wechselnden Perspektiven lässt die Autorin tief in ihre Figuren blicken, die umso stärker von ihren Sehnsüchten getrieben werden, je angestrengter sie versuchen zu verbergen, was wirklich in ihnen vorgeht. Mit feinem Gespür für Zwischentöne und Wortwitz schildert Angelika Waldis, wie für Heiner, Inge, Nick und Josch in einem Jahr rasanter Umbrüche alles auseinanderfällt und am Ende nichts mehr beim Alten ist, die Katze einmal ausgenommen.