Alarmstufe Rot
"Selbst wenn der Rauch uns einhüllt, können wir den Klimawandel nicht begreifen."
Bestseller-Autor John Vaillant über die aktuellen Waldbrände in Kanada und ihre Auswirkungen auf die nordamerikanischen Ostküstenmetropolen
Seit Tagen versinken Städte wie Boston und New York in giftigem Smog hunderter Waldbrände in Kanada.
Die Menschen tragen Masken und versuchen sich so vor der verschmutzten Luft zu schützen. Der Rauch der Waldbrände ist in Richtung USA gezogen und hat auch dort die Luftqualität drastisch verschlechtert. Viele der Brände sind unkontrollierbar oder brechen neu aus und lassen sich laut Expert:innen auf die Klimakrise zurückführen.
Bestsellerautor John Vaillant schreibt: es handelt sich um eine neue Art von Waldbränden, die heißer, größer und aggressiver brennen – und immer häufiger werden. "Es ist nicht nur unsere Infrastruktur, die für eine andere Zeit gebaut wurde, sondern auch unsere Mentalität. Ob es um die Schneehöhe, die Niederschlagsmenge oder die Geschwindigkeit der Flammen geht - wenn es um extreme Wetterverhältnisse geht, befinden wir uns noch im 20. Jahrhundert."
In seinem aktuellen Buch, das am 26. Juli erscheint, schreibt er über ein gewaltiges Lauffeuer, das sich 2016 in Kanada ereignet hatte und eine schockierende Naturkatastrophe war. Die Bestie – so nannten Einsatzkräfte den Waldbrand, der als eine der größten Naturkatastrophen in die Geschichte Kanadas einging, monatelang unkontrollierbar wütete und eine ganze Stadt dem Erdboden gleichmachte. Das Feuer schien sich just an einem Ort für die Zerstörung der Natur zu rächen, wo Ölkonzerne mit dem Abbau von Rohstoffen immense Vernichtungen des Ökosystems Wald anrichten – fast 100.000 Menschen mussten vor dem Brand fliehen...